Sommerfest im Klapperfeld. (Foto: Michael Schick)

Die Gruppe »Faites votre jeu!« schreibt einen offenen Brief an die SPD-Bildungsdezernentin Sylvia Weber und lädt sie ein, sich ein Bild von der Arbeit der Initiative zu machen.

Die Gruppe „Faites votre jeu!“, die das autonome Kulturzentrum im ehemaligen Polizeigefängnis Klapperfeld betreibt, hat die für das Gebäude zuständige Frankfurter Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) eingeladen, sich ein Bild von der Arbeit der Initiative zu machen. Man wolle ihr gerne berichten, „wie viel Energie und Engagement wir in den letzten Jahren in unser Projekt gesteckt haben“, schreibt die Gruppe in einem offenen Brief an Weber, der der Frankfurter Rundschau vorliegt.

Hintergrund der Einladung ist ein geplantes Gespräch über das Klapperfeld zwischen Weber, Polizeipräsident Gerhard Bereswill und Robert Schäfer, dem Präsidenten des hessischen Verfassungsschutzes. Der Verfassungsschutz betrachtet das Kulturzentrum als zentralen Treffpunkt der autonomen Szene, Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hat die Stadt Frankfurt deshalb bereits öfter aufgefordert, das autonome Zentrum nicht weiter durch die Überlassung des alten Gefängnisgebäudes zu unterstützen.

Sylvia Weber: „Wichtiger Schritt in Richtung Transparenz“

Die Betreiber des Klapperfelds schreiben in ihrem offenen Brief, dass es Schäfer und Bereswill „mitnichten um eine objektive Betrachtung unserer Initiative“ gehe. Das öffentlichkeitswirksam angekündigte Treffen mit Weber sei vielmehr als Teil einer „Delegitimationskampagne“ zu betrachten, „die schon seit einigen Monaten andauert und von verschiedenen rechten Kräften gegen uns geführt wird“.

Damit Weber „nicht auf Hörensagen und gefährliches Halbwissen von Schäfer und Bereswill“ angewiesen sei, wolle man ihr selbst die eigene Arbeit aus Ausstellungen, Konzerten, Fahrradwerkstatt und Theateraufführungen vorstellen.

Sylvia Weber sagte der FR, ein Gespräch mit den Betreibern des Klapperfelds sei „ein wichtiger Schritt in Richtung Offenheit und Transparenz“. Sie stehe wegen des Mietverhältnisses ohnehin mit der Gruppe in Kontakt und habe bereits Terminvorschläge gemacht. Im Übrigen halte sie das Klapperfeld für einen „wichtigen Ort der kulturellen Bildung“.


Frankfurter Rundschau, 09.08.2018
Von Hanning Voigts

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