Aus aktuellem Anlass veröffentlichen wir hier eine Pressemitteilung des Instituts für vergleichende Irrelevanz (IvI) zum skandalösen Vorgehen der Franconofurt AG:

Franconofurt setzt auf weitere Eskalation

Heute Morgen gegen 9.00 haben sich Mitarbeiter der Franconofurt AG in Begleitung eines Trupps von Handwerkern gewaltsam Zutritt zum Gebäude des Instituts für vergleichende Irrelevanz verschafft. Der Trupp bestand insgesamt aus über 10 Leuten, die das Schloss der Eingangstür zerstörten, Strom und Wasser abstellten und die Tür ausbauten. Währenddessen wurden Gebäude und Personen abgefilmt. Als Bewohner_innen des Instituts versuchten dieses Vorgehen zu dokumentieren, wurde ihnen verbal Gewalt angedroht. Ein Franconofurt-Mitarbeiter wurde mit den Worten zitiert. »Erst machen wir euch die Tür raus und dann geht es ab«. Als der Trupp daran gehindert wurde, weiter ins Gebäude vorzudringen, wurde mit der Polizei gedroht. Diese ist aber bisher nicht am Institut aufgetaucht.

Innerhalb kürzester Zeit versammelte sich vor dem Institut eine größere Menge von mit dem IVI solidarischen Menschen. Die Wut unter den Nutzer_innen des Projektes ist groß, schließlich konnte bisher davon ausgegangen werden, dass eine Option zur Legalisierung des Instituts bestehen würde. In der Presse wurde ausführlich darüber berichtet, dass Mietverträge angeboten werden sollen.

Ein Mitarbeiter des Instituts, Oliver Kaltborn äußerte sich dazu: »Offenbar war es nie die Absicht mit dem Institut über sein Fortbestehen zu verhandeln, diese Eskalationsstufe kommt für uns unvorhergesehen und steht den mündlichen Absprachen entgegen. Die Nutzer_innen wurden vollkommen im Unklaren gelassen, oder wie sich heute herausstellt bewusst fehlinformiert, was den Zeitpunkt des Eigentumsübertrags betrifft«.

Der Eigentumsübertrag fand bereits am 21.03.2012 statt. Seitdem wurde von der Franconofurt AG kein Kontakt zu den Nutzer_innen des Instituts aufgenommen.

Das Institut hat sich in den letzten Wochen auf diese neue Situation versucht vorzubreiten und ein Nutzungskonzept ausgearbeitet, damit auf Grundlage dessen der in Aussicht gestellte Mietvertrag von Franconofurt ausgearbeitet werden kann.

Wie aus dem Nutzungskonzept hervorgeht wird das Institut auch als Wohnraum genutzt. Dieser Umstand ist seit Jahren bekannt, wurde aber bisher gegenüber der Öffentlichkeit auf Grund informeller Absprachen mit der Universität nicht vertreten. Vor diesem Hintergrund, ist die Entfernung der Haustür ein besonderer Skandal. Die Anzahl der Bewohner_innen hat in den letzten Jahren rapide zugenommen. »Die schwierige Wohnraumsituation und die ansteigenden Mieten in den innenstadtnahen Vierteln Frankfurts haben dazu geführt, dass viele keinen regulären Wohnraum finden konnten, das IVI hat somit einen Notstand aufgefangen«, versucht Benjamin Walter zu erklären. Im Falle einer Räumung wären die Bewohner_innen von Obdachlosigkeit bedroht.

Sarah Schneider antwortet auf die Frage nach der Zukunft des Instituts: »Wir lassen uns nicht einschüchtern, wir werden das Haus nicht einfach so verlassen und die Arbeit des Instituts fortsetzten«

Weitere Infos:

Erklärung der Initiative »Faites votre jeu!« – Für den Erhalt des IvIs:

https://faitesvotrejeu.org/2012/03/07/erklaerung-der-initiative-faites-votre-jeu-fuer-den-erhalt-des-institutes-fuer-vergleichende-irrelevanz-im-kettenhofweg-130/

Online-Petition zum Erhalt des IvIs:

http://www.ipetitions.com/petition/ivi/signatures

Aktuelle Infos direkt vom IVI:

Website: http://ivi.copyriot.com
Facebook: http://www.facebook.com/pages/Institut-f%C3%BCr-vergleichende-Irrelevanz-IvI-Frankfurt-am-Main/139486692753241
Twitter: http://twitter.com/#!/ivi_frankfurt

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