Do. 27.02.2020

La santé en lutte – Bericht und Diskussion über Klassenkämpfe in Brüsseler Krankenhäusern

19.30 Uhr: In Belgien, wie in ganz Europa, stehen die Krankenhäuser unter dem Druck der kapitalistischen Rationalisierung und des Sparens. Doch in den belgischen Krankenhäusern regt sich in den letzten Monaten Widerstand. In einzelnen Krankenhäusern organisieren sich Pflegekräfte und andere Angestellte und kommen übergreifend in Organisationen wie der Brüsseler Plattform »La santé en lutte« (»Die Gesundheit im Kampf«) zusammen. An diesem Abend wird Stan, der als Krankenpfleger in einem Brüsseler Krankenhaus arbeitet, von den Versuchen der Basisorganisierung berichten. Veranstaltung auf Französisch mit Konsekutivübersetzung ins Deutsche. Veranstaltende: Antifa Kritik & Klassenkampf (akkffm.blogsport.de)

Fr. 28.02.2020

Soli-Barabend: Roter Stern Fußball AG

21.00 bis 2.00 Uhr: Kommt vorbei und supported den sympathischen diskriminierungsfreien Verein von nebenan! Damit wir auch in diesem Jahr einen für alle offenen, sicheren Raum zum Kicken anbieten können, versorgen wir Euch für einen Abend mal wieder gerne mit feinster Musik und kühlen Getränken. Wie immer sportlich, kritisch, stabil! Weitere Infos: www.roterstern-ffm.de/category/ag-fussball/

Di. 03.03.2020

»Faites votre jeu!«-Barabend

21.00 Uhr: Wie immer mit gediegener Musik und leckeren Getränken in nettem Ambiente.

Fr. 06.03.2020

Offene Werkstätten im DRCKKMPLX

Ab 17.30 Uhr: Dingdingding! Jeden ersten Freitag im Monat öffnet der DRCKKMPLX die Werkstätten im Klapperfeld-Keller. Ihr könnt euch in der Hochdruckwerkstatt im Linolschnitt- und druck üben, in der Siebdruckwerkstatt nebenan könnt ihr mitgebrachte Textilien mit vorhandenen Motiven bedrucken (lassen). Alles gegen Spende.

Sa. 07.03.2020

Translation work in progress

15.00 bis 18.00 Uhr: Seit Anfang 2015 kann die Dauerausstellung »Raus von hier. Inschriften von Gefangenen in Abschiebehaft und Polizeigewahrsam im ­Klapperfeld 1955–2002« in zweiten Stock des Klapperfelds ­besucht werden. Der Prozess der Übersetzung und ­Recherche zu den Inschriften geht aber weiter. An jedem ersten Samstag im Monat arbeitet die Übersetzungsgruppe an den ­Übersetzungen und Besucher*innen sind herzlich ­eingeladen, sich daran zu beteiligen. Weitere Infos und Kontakt zur Übersetzungsgruppe: zweiterstock.klapperfeld.de

Öffentliche Führung

17.00 bis 18.00 Uhr: Öffentliche Führung zum Klapperfeld und seiner Geschichte als Polizei- und Abschiebegefängnis an. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – einfach vorbeikommen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

So. 08.03.2020

Feministisches Streikcafé

10.00 bis 12.00 Uhr: Ein Raum für Austausch, Information, Transpis und Workshops – ein Raum zum Streiken: Schluss mit prekärer Arbeit, Rasissmus, Sexismus und sexualisierter Gewalt. Wehrt euch – legt mit uns die Arbeit nieder! Nur für Frauen* und Queers; Solidarische Cis-Männer werden für Carearbeit anwesend sein. Anschließend laufen wir gemeinsam zur feministischen Streikversammlung zum Römerberg.
Veranstaltende: FrauenStreik Bündnis FFM (fb.com/FrauenstreikFFM)

Auf dem Römerberg
Fraulenzen: feministische Streikversammlung

13.00 bis 15.00 Uhr: Kommen wir zusammen für unsere kämpferische Streikversammlung – und frau*lenzen mit Programm.

Wer ist eigentlich…?
… Jenny Iller!

Jenny Iller wurde zusammen mit ihrer Tochter Ruth am 11. März 1943 in die Gestapo-Dienststelle in der Frankfurter Lindenstrasse einbestellt und dort verhaftet. Die Verhaftung erfolgte im Rahmen der 1942/1943 von der Frankfurter Gestapo durchgeführten »Aktion zur kalten Erledigung der Mischehen«. Ziel der Nazis war es, die jüdischen Ehepartner_innen sogenannter »Mischehen« zwischen Christen/Christinnen und Juden/Jüdinnen zur Deportation in die Konzentrations- und Vernichtungslager zu erfassen.

Jenny und Ruth kamen wenig später in das Klapperfeld. Die Haftbedingungen waren grausam. Von einem befreundeten Apotheker besorgte der Ehemann und Vater ein relativ harmloses Gift, welches durch die Hilfe einer Gefängniswärterin in die Gefängniszellen hineingeschmuggelt. Der Plan bestand darin, durch die Einnahme des Giftes in das Polizeikrankenhaus im Hermesweg eingeliefert zu werden und von dort aus zu fliehen.

Doch die Gestapo hatte bereits den Transportschein nach Auschwitz unterschrieben. So kam Ruth, die als erste das Gift eingenommen hatte, nach wenigen Tagen wieder zurück in das Klapperfeld. Jenny aber gelang die Flucht mit Hilfe von Freunden aus dem Polizeikrankenhaus. Sie konnte kurz nach der Flucht erst einmal im Frankfurter Westend bei Freunden untertauchen. Ruth wurde etwas später auf Befehl aus Berlin aus dem Klapperfeld entlassen. Dieser Umstand lässt sich wahrscheinlich auf die Intervention des Berliner Bischofs Wienken zurückführen.

Mit Hilfe des Ehemann und Vaters gelang Beiden 1944 die Flucht aus Frankfurt. Mutter und Tochter versteckten sich bei einer hilfsbereiten Familie im Spessart. Bevor die Flucht von dort aus nach Wiesbaden weiterging, wo sie erneut bei Fluchthelfern unterkamen, ersannen die Eheleute Iller den Plan, einen Selbstmord von Jenny vorzutäuschen. Dazu verstreute der Ehemann Kleider seiner Frau am Main.

Ruth klaute bei einem weiteren Gestapo-Verhör das Fahndungsfoto ihrer Mutter, damit niemand mehr wusste, wie die Gesuchte ausgesehen hat. Von Wiesbaden ging die Flucht wieder zurück in den Spessart, wo beide im Mai 1945 die Befreiung durch die Amerikaner erlebten.

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