Freitag, 16.Dezember 2011, 18.30 Uhr: Kundgebung anlässlich des Jahrestages des Auschwitz-Erlasses

Foto: www.foerdervereinromaev.de

Der Förderverein Roma e. V. führt am 16. Dezember 2011, 18.30 Uhr eine Kundgebung vor dem Stadtgesundheitsamt Ffm., Braubachstraße 18-22, durch.

Am 16.12.42 ordnete »Reichsführer SS« Heinrich Himmler im sogenannten Auschwitz-Erlass die Massendeportation von Roma und Sinti in das Konzentrationslager Auschwitz an. Es soll »Ohne Rücksicht auf den Mischlingsgrad familienweise in das Konzentrationslager« eingewiesen werden, hieß es in dem Erlass.

Die Vorstufe zur späteren Vernichtung wurde durch die Erfassung aller im deutschen Reich lebenden Roma und Sinti geschaffen. Robert Ritter, Leiter der „Rassenhygienischen und bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle des Reichsgesundheitsamtes Berlin“ und seine enge Mitarbeiter Eva Justin waren hierfür maßgeblich verantwortlich. Ihre sogenannten »rassenbiologischen« Untersuchungen registrierten minutiös über 20.000 Roma und Sinti. Sie leisteten damit die Voraussetzung für die spätere fabrikmäßige Vernichtung.

Ritter und Justin wurden nach 1945 im Stadtgesundheitsamt Frankfurt am Main als Medizinalrat und Psychologin beschäftigt. Obwohl bekannt war, welche zentrale Funktion beide während der NS-Zeit Inne hatten, bestanden keine Bedenken gegen die Anstellung. Ritter und Justin wurden für ihre Verbrechen nicht verurteilt.

Am 27.1.2000 wurde die durch private Mittel finanzierte Mahntafel am ehemaligen Stadtgesundheitsamt angebracht. Die Behörde ist mittlerweile umgezogen und am Gebäude in der Braubachstraße finden Renovierungsarbeiten statt. Die Tafel befindet sich zurzeit in der Geschäftsstelle des Förderverein Roma e. V. und soll nach Beendigung der Arbeiten wieder an historischem Ort angebracht werden.

Weitere Infos auf: www.foerdervereinromaev.de

Besetzung Siesmayerstraße 70 auf dem Biocampus!

Soeben haben wir erfahren, dass ein Gebäude auf dem Biocampus besetzt worden ist. Das Haus befindet sich am Ende der Siesmayerstraße (Hausnummer 70, Gebäude B). Die Besetzer_innen rufen dazu auf vorbei zu kommen! Bringt eure Freund_innen mit!

+++ UPDATE: Soweit wir wissen, ist die Siesmayerstraße 70 leider bereits wieder geräumt worden. +++

Video von der Räumung der Schumannstraße 60

Weitere Infos zur Besetzung und der Räumung auf:
schlaflosinfrankfurt.blogsport.de

Schumannstraße 60 gestern Nacht brutal geräumt!

Gestern Nacht wurde die Schumannstraße 60 brutal geräumt. Wir solidarisieren und mit den Besetzer_innen und verurteilen die Polizeigewalt!

Aus Solidarität mit der Besetzer_innen und um gegen die Polizeigewalt zu demonstrieren, findet heute Abend eine Demonstration statt. Treffpunkt ist um 19 Uhr vor dem KOZ auf dem Campus Bockenheim. Kommt vorbei!

Ausführliche Informationen findet ihr unter anderem hier:

Indymedia: [Ffm] Brutale Räumung der Schumannstraße 60!:
http://de.indymedia.org/2011/10/318523.shtml

Stellungnahme des Arbeitskreises kritischer Juristen:
http://akjffm.blogsport.de/2011/10/21/akj-frankfurt-verurteilt-den-unverhaeltnismaessigen-polizeieinsatz-waehrend-der-raeumung-der-schumannstrasse-60/

Website der Besetzer_innen:
http://schlaflosinfrankfurt.blogsport.de/

Infos auf Twitter:
http://twitter.com/mietenjawatdenn

Solidarität mit den Besetzer_innen der Schumannstraße 60 im Frankfurter Westend!

Am heutigen Donnerstag, den 20. Oktober haben Studierende der Frankfurter Goethe-Universität nach einer studentischen Vollversammlung auf dem IG-Farben Campus ein leerstehendes Haus in der Schumannstraße 60 besetzt. Mit der Besetzung wollen sie auf den Widerspruch zwischen dem derzeit bestehenden Mangel an bezahlbaren Wohnungen und dem hohen Leerstand von Gebäuden in Frankfurt verweisen.

Aus der Besetzung der Schumannstraße 60 soll langfristig ein selbstverwaltetes Wohn- und Kulturzentrum entstehen. Dafür laden die Besetzer_innen am morgigen Freitag den 21. Oktober zu einem öffentlichen Plenum in der Schumannstraße 60 ein. Dieses wird um 19.00 Uhr beginnen.
Darüber hinaus wird es in den nächsten Tagen ein vielfältiges Programm aus Vorträgen und Workshops zu Themen der Städte- und Bildungspolitik geben. Das Programm sowie weitere Informationen zur Besetzung findet ihr auf Internetseite von »Schlaflos in Frankfurt«: schlaflosinfrankfurt.blogsport.de

Wer die Besetzer_innen mit Solidaritätserklärungen unterstützen möchte, kann diese an die Adresse moc.o1747053394ohay@1747053394trufk1747053394narf.1747053394solfa1747053394lhcs1747053394 senden.

Solidarität mit den Besetzer_innen der Schumannstraße 60!
Die Häuser denen, die sie nutzen!

Erfolgreiche Ausstellungen zur Erinnerung an den spanischen Bürgerkrieg und dem Franquismus

Im Juli diesen Jahres jährte sich der Beginn des Spanischen Bürgerkriegs zum 75. Mal. Aus diesem Anlass waren im Klapperfeld für knapp drei Wochen zwei Gastausstellungen zu sehen, die sich mit der Erinnerung an den spanischen Bürgerkrieg und den Franquismus beschäftigten. Das Interesse war groß und die Ausstellungen gut besucht: Insgesamt kamen über 300 Besucher_innen zu den Ausstellungen und dem Begleitprogramm.

Alle, die es nicht zu den Ausstellungen im Klapperfeld geschafft haben, können zumindest die Tafeln der Ausstellung »Umkämpfte Vergangenheit. Die Erinnerung an den Spanischen Bürgerkrieg und den Franquismus« auch online ansehen und auf der Website zur Ausstellung als pdf herunterladen: umkaempftevergangenheit.blogsport.de

Weitere Infos, auch zur Fotoausstellung »Carabanchel: Ein franquistisches Gefängnis« gibt es nach wie vor unter www.klapperfeld.de/spanienausstellung

Banner | Ausstellungen im Klapperfeld | 16. September – 6. Oktober 2011: Unkämpfte Vergangenheit & Carabanchel

Offener Brief – Neonazis in Frankfurt: Schmierereien, Übergriffe, schwarze Listen

Seit Monaten treibt eine Gruppe organisierter Neonazis der »Nationalen Sozialisten Rhein-Main« in Frankfurt ihr Unwesen. Nachdem sie zunächst mit rechtsradikalen Aufklebern in Seckbach und Bergen-Enkheim und Nazi-Schmierereien im Nordend auf sich aufmerksam machten, folgten bald die ersten Übergriffe in Bornheim: AntifaschistInnen wurden angegriffen, ein schwarzes Mädchen mit einem Messer bedroht.

Darüber hinaus versuchen die Neonazis immer wieder, vermeintliche AntifaschistInnen zu fotografieren. Offensichtlich mit System: Ein Mitglied der Nazitruppe, so geht aus einem Bericht der Frankfurter Rundschau vom 4. Oktober 2011 hervor, gab im Juli 2011 der Polizei gegenüber an, dass begonnen wurde, Listen mit Fotos, Namen und Adressen von vermeintlichen AntifaschistInnen anzulegen. Seit Juli weiß die Frankfurter Polizei davon und hat weder die Betroffenen noch die Öffentlichkeit informiert.

Werden Neonazis in Ruhe gelassen, nehmen ihre Angriffe zu. Damit sie ihre menschenverachtende Ideologie nicht weiter in die Tat umsetzen können, muss ihnen entgegen getreten werden. Das vielfach gehörte Argument gegen antifaschistische Gegenwehr, diese führe zu einer »Gewaltspirale«, ist falsch und wurde in der jüngsten Vergangenheit immer wieder widerlegt, zum Beispiel jüngst in Dresden. Antifaschismus in notwendig und muss Neonazis am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft und in der Öffentlichkeit immer wieder aus der Deckung holen. Nur so können sich Menschen vor ihnen schützen, nur so können sie ihnen zeigen, dass sie mit ihnen nichts zu tun haben wollen; und nur so werden Neonazis in ihrem Handeln eingeschränkt. Die Geschichte zeigt: Wer Neonazis Rückzugsräume lässt, lässt ihnen Raum, ihre nächsten Gewalttaten zu planen.

Hetze gegen GriechInnen in der BILD-Zeitung und der FDP, anti-muslimischer Rassismus bei Thilo Sarrazin und den Frankfurter »Freien Wählern« – Neonazis fallen nicht vom Himmel. Ihre Ideologie der Ungleichheit wurzelt in der Mitte der Gesellschaft. Aktiver Antifaschismus richtet sich auch dagegen. Er ist nicht Teil einer imaginären »Gewaltspirale«, sondern die Bedingung dafür, dass sich alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer sexuellen Ausrichtung, am demokratischen Meinungsbildungsprozess beteiligen können.

Wir, die UnterzeichnerInnen, fordern:

  • Eine umfassende Information der Öffentlichkeit über die Nazi-Aktivitäten in Frankfurt!
  • Keine Entpolitisierung rechtsradikaler Übergriffe – gegen die Gleichsetzung von Rechts und Links!
  • Die antifaschistische Selbsthilfe organisieren!

Erstunterzeichner_innen:

Antifaschistisches Kollektiv Mainz
AStA FH Frankfurt
autonome antifa [f]
Danilo Starosta, Sachsen
Initiative Faites votre jeu!, Frankfurt
Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark, Berlin
Initiative ipunkt, Neu Isenburg
Jusos Frankfurt
Mechthild Gunkel, Pfarrerin für Friedensarbeit, Zentrum Ökumene der EKHN
Nadja Rakowitz
noborder-Gruppe Frankfurt
Prof. Dr. Klaus Herding, Goethe-Universität Frankfurt
Redaktion express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit
Verein ehemaliger Heimkinder e.V.

Offener Brief als pdf: download

Wenn ihr den Brief unterzeichnen möchtet, könnt ihr uns gerne eine E-Mail schreiben: faitesvotrejeu[ät]yahoo.com

Den Artikel aus der Frankfurter Rundschau von 4. Oktober 2011 findet ihr hier: Steckbriefe gegen die »Volksverräter«

Lieber Hans, alles Gute zu deinem 104. Geburtstag!

Hans Schwert, 2009 (Foto: Arbeitskreis Geschichte)

Heute wird Hans Schwert 104 Jahre alt. An dieser Stelle möchten wir ihm gratulieren und danken! Hans Schwert kämpfte als Antifaschist, Gewerkschafter und Kommunist gegen die Nazis. Nach dem Machtantritt der NSDAP im Jahre 1933 setzte er seinen Widerstand im Untergrund fort. Im August 1936 wurde er verhaftet. Bis zur Befreiung durch die Alliierten saß Hans Schwert in verschiedenen Gefängnissen, davon ein Jahr im Klapperfeld.

Auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs führte er sein politisches Engagement fort. Als Zeitzeuge berichtete er über seine Erfahrung als Gewerkschafter und Kommunist in den 20er und 30er Jahren und von der Verfolgung durch die Nationialsozialist_innen. Noch im Alter von 99 Jahren hielt er am 7. Juli 2007 auf dem Römerberg eine Rede, um gegen einen an diesem Tag stattfindenden Aufmarsch von Neonazis im Stadtgebiet zu demonstrieren. Im vorletzten Jahr nahm er am 8. Mai an einer Gedenkfeier vor dem Nieder Friedhof anlässlich des Jahrestags der Befreiung vom Faschismus teil.
Das Interview mit Hans Schwert kann auf der Website zur Geschichte des Klapperfelds und in unserer Ausstellung angesehen werden: www.klapperfeld.de/de/ausstellung/zeitzeuge-hans-schwert.html

Ausstellungen: Umkämpfte Vergangenheit & Carabanchel

Ausstellung
Umkämpfte Vergangenheit. Die Erinnerung an den Spanischen Bürgerkrieg und den Franquismus

Im Juli 2011 jährte sich der Beginn des Spanischen Bürgerkriegs zum 75. Mal. Mit dem letztlich siegreichen Putsch der Militärs um General Francisco Franco fand die Spanische Republik ihr Ende. Als weltweites Symbol des Aufbruchs und als vorweggenommener Kampf gegen den Faschismus ging mit der Republik auch ein Stück Hoffnung unter. Dem Sieg der Franco-Truppen im Frühjahr 1939 folgte lang anhaltende Repression, die in den Gebieten besonders heftig war, in denen die Arbeiter_innen­bewegung und die sich vom groß-spanischen Nationalismus distanzierenden Unabhängigkeitsbewegungen am stärksten waren. Erst nach dem Tod Francos fand die Diktatur 1977 ihr Ende und ging unter Beteiligung der alten Eliten aus Militär, Verwaltung, Wirtschaft und Polizei in eine parlamentarische Monarchie über. Doch der Übergang zur bürgerlichen Demokratie wurde mit der Straffreiheit der franquistischen Täter_innen und einem staatlich gepflegten Vergessen erkauft. Dieses Schweigen hatte von Anfang an Risse. Es dauerte aber bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts, bis sich die Unzufriedenheit steigerte, mehr und mehr Menschen nach dem Schicksal ihrer Verwandten fragten und überall im Land erinnerungspolitische Gruppen entstanden, die Massengräber exhumieren und den Kampf gegen das Vergessen antreten.

Als Ergebnis einer zweiwöchigen Reise ins spanische und französische Baskenland sowie Katalonien hat die AG Geschichtspolitik des Vereins Grenzenlos e.V. eine Ausstellung zur Geschichte des Spanischen Bürgerkriegs und des Franquismus entwickelt. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Erinnerung an Bürgerkrieg und Franquismus.

Auf insgesamt 17 Tafeln wird neben der Geschichte des Bürgerkriegs im Allgemeinen kurz die Geschichte einzelner Regionen (Baskenland, Katalonien und Südfrankreich) im Bürgerkrieg und danach vorgestellt und dann auf spezifische Erinnerungsorte und -projekte eingegangen. Der Fokus liegt auf der Darstellung unterschiedlicher erinnerungspolitischer Zugänge, die je nach politischem Kräftegewicht und regionaler Geschichte variieren. Mit der Ausstellung wird neben dem Bürgerkrieg vor allem die umkämpfte Erinnerung im spanischen Staat thematisiert, deren unterschiedliche Akteure beleuchtet werden.

Weitere Infos auf umkaempftevergangenheit.blogsport.de und www.verein-grenzenlos.net

Fotoausstellung
Carabanchel: Ein franquistisches Gefängnis

Der Kampf der putschenden Militärs und Faschist_innen gegen die Spanische Republik war von Anfang an durch brutale Repression gegenüber dem politischen Gegner gekennzeichnet. Auch nach Ende des Krieges waren Massentötungen, Konzentrationslager, Zwangsarbeit, Folter und Gefängnis die Antwort des «Neuen Staates» auf die republikanische Tradition.

Kurz nach Ende des Krieges entschied Generalísimo Franco, im Madrider Stadtteil Carabanchel ein neues Männergefängnis für 2000 politische Häftlinge bauen zu lassen. Als Zwangsarbeiter mussten die Gefangenen ihr Gefängnis selbst bauen, das im Juni 1944 fertiggestellt wurde. Während der fast vierzig Jahre dauernden Diktatur (1939-75) wurde Carabanchel zum Symbol der Repression, die all diejenigen traf, die für die Republik oder die soziale Revolution gekämpft hatten. Viele zum Tode Verurteilte verbrachten in Carabanchel ihre letzten Stunden. Doch die Haftbedingungen waren auch für die anderen Häftlinge miserabel. Zur Folter und den Misshandlungen durch die Wärter kamen Epidemien, die sich aufgrund der schlechten hygienischen Zustände rasch ausbreiteten.

In den letzten Jahren des franquistischen Regimes und während des Übergangs zur bürgerlichen Demokratie war Carabanchel Ort zahlreicher Häftlingsaufstände. Beschlossen auf offenen Versammlungen, forderten die Gefangenen unter anderem Amnestie, eine Reform des Strafrechts und die Entlassung faschistischer Gefängnisfunktionäre.

Auch nach Ende des Faschismus wurde das Gefängnis weiter genutzt. Erst nachdem der Direktor öffentlich eingestanden hatte, dass die Zustände in Carabanchel untragbar seien, wurde das Gefängnis am 11. September 1998 geschlossen – 54 Jahre nach seiner Eröffnung.

Trotz der Proteste ehemaliger Häftlinge und verschiedener Organisationen, die im ehemaligen Gefängnis ein «Zentrum der Erinnerung» einrichten wollten, wurde Carabanchel 2008 abgerissen.

Kurz zuvor ist Arantxa Ramos noch einmal in das Gefängnis gelangt und hat die Reste einer Periode fotografiert, die dem Vergessen preis­gegeben wird. Ihre von Hand entwickelten Fotografien sprechen trotz der Geschichte, die sie verkörpern, eine eigene Sprache. Sie tragen keine Erklärungen, sondern stehen für sich, geben Raum für die «Erinnerung» an die Repression unter dem franquistischen Regime.

Öffnungszeiten

18. September – 6. Oktober 2011

Ausstellungseröffnung: Die Ausstellung «Umkämpfte Vergangenheit. Die Erinnerung an den Spanischen Bürgerkrieg und den Franquismus» und die Fotoausstellung «Carabanchel: ein franquistisches Gefängnis» werden am Sonntag, den 18. September 2011 um 14 Uhr im Klapperfeld eröffnet.

Dienstag, Donnerstag: 17 – 20 Uhr
Mittwoch: 10 –13 Uhr
Samstag, Sonntag: 15 – 18 Uhr

Eintritt frei, Spenden erwünscht!

Während der Öffnungszeiten kann auch die erweiterte Dauerausstellung zur Geschichte des Klapperfelds besucht werden.

Gruppen oder Schulklassen, die die Ausstellungen außerhalb der regulären Öffnungszeiten besuchen möchten, können gerne einen Termin vereinbaren. Ruft einfach an (0163 9401683) oder schreibt uns eine E-Mail: info[ät]klapperfeld.de

Begleitprogramm

Zur Zeit laufen noch Anfragen für weitere Begleitveranstaltungen. Sobald neue Termine feststehen, werden sie hier online gestellt.

Sonntag, 18. September 2011
20.30 Uhr // Open-Air-Kino im Knasthof: Der Film handelt von einem jungen englischen Kommunisten der 1936 nach Spanien geht, um an der Seite der Republikaner_innen gegen Francos Faschist_innen zu kämpfen.
Dort angekommen, muss er jedoch feststellen, dass ein Teil seiner Genoss_innen lieber interne Machtkämpfe führt, als für die Freiheit zu kämpfen – und auch der Krieg ist nicht so, wie er ihn sich immer vorgestellt hat. Trost und neue Hoffnung findet er nur in der Liebe zu einer Kämpferin der kommunistischen Miliz. Der Film schafft die Gratwanderung zwischen Lovestory und der Rekonstruktion historischer Ereignisse. (108 min, Englisch, Spanisch, Katalanisch mit deutschen Untertiteln) Filmbeginn bei Dämmerung, bei schlechtem Wetter drinnen.

Montag, 19. September 2011
18.30 Uhr // Vortrag und Diskussion mit Benjamin Ortmeyer: »Deutschland im Spanischen Bürgerkrieg«.
Ein Überblick über Vorgeschichte und Verlauf des Spanischen Bürgerkriegs mit einem Schwerpunkt auf der Rolle des NS-Regimes und den Internationalen Brigaden andererseits. Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zu den beiden Gastausstellungen zum Spanischen Bürgerkrieg und Franquismus im Klapperfeld.

Sonntag, 25. September 2011
20.00 Uhr // Dokumentarfilm: Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs 1936 verließen mehr als 300 Juden Palästina, um in den Internationalen Brigaden gegen den Faschismus zu kämpfen.
Viele von ihnen waren jüdische Kommunisten und davon überzeugt, dass der Faschismus nicht nur das größte Übel für die Juden, sondern der Menschheit überhaupt sei. Ihr Einsatz stieß in der zionistischen Gemeinschaft sowie in der Kommunistischen Partei auf Widerstand und auch die Familien der Freiwilligen verstanden diesen Einsatz oft nicht. In der Dokumentation kommen unter anderem Menschen zu Wort, die gerade erst dem Nationalsozialismus in Deutschland entkommen waren, und weitere der letzten heute noch lebenden Freiwilligen und deren Familienangehörigen zu Wort. (56 min, deutsche Synchronfassung)

Donnerstag, 29. September 2011
20.00 Uhr // Dokumentarfilm: Der Film behandelt die Spanische Revolution und wirft einen Blick auf die anarchistische Bewegung in Spanien.
Der Film zeigt bislang wenig bekannte Seiten der radikalen gesellschaftlichen Veränderungen, die sich während des Bürgerkriegs von 1936 bis 1939 in jenen Gebieten zutrugen, die in der Hand der Republikaner_innen waren. 30 Aktivist_innen der Spanischen Revolution berichten als Zeitzeug_innen aus den Reihen der Anarchist_innen über ihre Erfahrungen. (95 min, deutsche Synchronfassung)

Weitere Informationen auf www.klapperfeld.de/spanienausstellung

Ausstellung »Umkämpfte Vergangenheit. Die Erinnerung an den Spanischen Bürgerkrieg und den Franquismus« und Fotoausstellung »Carabanchel: Ein franquistisches Gefängnis« vom 18. September bis zum 6. Oktober im Klapperfeld

Im Juli diesen Jahres jährte sich der Beginn des Spanischen Bürgerkriegs zum 75. Mal. Aus diesem Anlass eröffnet die Initiative »Faites votre jeu!« am Sonntag, 18. September 2011 um 14 Uhr zwei Gastausstellungen die sich mit der Erinnerung an den spanischen Bürgerkrieg und dem Franquismus beschäftigen.

Als Ergebnis einer zweiwöchigen Reise ins spanische und französische Baskenland sowie Katalonien hat die AG Geschichtspolitik des Vereins Grenzenlos e.V. (www.verein-grenzenlos.net) die Ausstellung »Umkämpfte Vergangenheit. Die Erinnerung an den Spanischen Bürgerkrieg und den Franquismus« entwickelt. Auf insgesamt 17 Tafeln wird neben der Geschichte des Bürgerkriegs im Allgemeinen kurz die Geschichte einzelner Regionen (Baskenland, Katalonien und Südfrankreich) im Bürgerkrieg und danach vorgestellt und auf spezifische Erinnerungsorte und -projekte eingegangen. Der Fokus liegt auf der Darstellung unterschiedlicher erinnerungspolitischer Zugänge, die je nach politischem Kräftegewicht und regionaler Geschichte variieren. Mit der Ausstellung wird neben dem Bürgerkrieg vor allem die umkämpfte Erinnerung im spanischen Staat thematisiert, deren unterschiedliche Akteur_innen beleuchtet werden.

Die Fotoausstellung »Carabanchel: Ein franquistisches Gefängnis« zeigt die Fotografien die Arantxa Ramos von einem Gefängnis gemacht hat, dessen Bau Generalísimo Franco kurz nach Ende des Krieges im Madrider Stadtteil Carabanchel angeordnet hatte. Als Zwangsarbeiter mussten die Gefangenen ihr Gefängnis, das für 2000 politische Häftlinge ausgelegt war, selbst bauen. Im Juni 1944 wurde es fertiggestellt. Während der fast vierzig Jahre dauernden Diktatur wurde das Männergefängnis zum Symbol der Repression, die all diejenigen traf, die für die Republik oder die soziale Revolution gekämpft hatten. Viele zum Tode Verurteilte verbrachten dort ihre letzten Stunden. Die Haftbedingungen waren miserabel – zur Folter und den Misshandlungen durch die Wärter kamen Epidemien, die sich aufgrund der schlechten hygienischen Zustände rasch ausbreiteten. In den letzten Jahren des franquistischen Regimes und während des Übergangs zur bürgerlichen Demokratie war Carabanchel Ort zahlreicher Häftlingsaufstände. Beschlossen auf offenen Versammlungen, forderten die Gefangenen unter anderem Amnestie, eine Reform des Strafrechts und die Entlassung faschistischer Gefängnisfunktionäre.

Auch nach Ende des Faschismus wurde das Gefängnis weiter genutzt. Erst nachdem der Direktor öffentlich eingestanden hatte, dass die Zustände in Carabanchel untragbar seien, wurde das Gefängnis am 11. September 1998 geschlossen – 54 Jahre nach seiner Eröffnung. Trotz der Proteste ehemaliger Häftlinge und verschiedener Organisationen, die im ehemaligen Gefängnis ein »Zentrum der Erinnerung« einrichten wollten, wurde Carabanchel 2008 abgerissen. Kurz zuvor ist Arantxa Ramos noch einmal in das Gefängnis gelangt und hat die Reste einer Periode fotografiert, die dem Vergessen preisgegeben wird. Ihre von Hand entwickelten Fotografien tragen keine Erklärungen, sondern stehen für sich, geben Raum für die »Erinnerung« an die Repression unter dem franquistischen Regime. Nachdem die Ausstellung zuvor in Paris zu sehen war, ist sie jetzt im Klapperfeld zu Gast.

Die Fotografin wird bei der Eröffnung anwesend sein.
Maja Koster von »Faites votre jeu!« erklärte: »Der Übergang zur bürgerlichen Demokratie in Spanien wurde mit der Straffreiheit der franquistischen Täterinnen und Täter und einem staatlich gepflegten Vergessen erkauft. Dieses Schweigen hatte zwar von Anfang an Risse, aber es dauerte bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts, bis sich die Unzufriedenheit steigerte, mehr und mehr Menschen nach dem Schicksal ihrer Verwandten fragten und überall im Land erinnerungspolitische Gruppen entstanden, die Massengräber exhumieren und den Kampf gegen das Vergessen antreten. Wir hoffen mit den beiden Ausstellungen einen kleinen Beitrag zu diesem Kampf zu leisten.«

Die beiden Ausstellungen können vom 18. September bis zum 6. Oktober 2011 zu den folgenden Öffnungszeiten besucht werden:
Dienstag, Donnerstag: 17 – 20 Uhr
Mittwoch: 10 –13 Uhr
Samstag, Sonntag: 15 – 18 Uhr

Während der Öffnungszeiten kann auch die erweiterte Dauerausstellung zur Geschichte des Klapperfelds besucht werden. Gruppen oder Schulklassen, die die Ausstellungen außerhalb der regulären Öffnungszeiten besuchen möchten, können gerne einen Termin vereinbaren (0163 9401683) oder info[ät]klapperfeld.de). Das Begleitprogramm und weitere Infos zu beiden Ausstellungen findet Sie hier: www.klapperfeld.de/spanienausstellung


Anhang:

• Flyer zur Ausstellung


Pressemitteilung als pdf: download

Brand in der Metzgerstraße – Hilfe dringend benötigt!

Im autonomen Kulturzentrum Metzgerstraße in Hanau hat ein Brand in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli erheblichen Schaden angerichtet.

Die Aufräum- und Renovierungsarbeiten laufen, allerdings wird Unterstützung dringend benötigt. Diesen Monat ist Bauen daher nicht im Klapperfeld, sondern in Hanau angesagt!
Benötigt wird Hilfe jeder Art:

  • Arbeitskraft
  • Know Kow (insbesondere für die notwendigen Dacharbeiten)
  • Baumaterialien (bitte abklären, was benötigt wird)
  • Spenden

Wer mitmachen möchte kann sich unter folgender Mailadresse melden und sich auch auf die Mailingliste setzen lassen: infoladen_hanau[ät]gmx.net ([ät] gegen @ tauschen)
Geldspenden sind auf folgendem Konto gerne gesehen:

Kultur- und Sport Verein Schwarz-Rot e.V.
Kto. Nr.: 819 46 23
BLZ: 506 500 23
Sparkasse Hanau

Wem gehört die Stadt? – Diskussion zum »Recht auf Stadt«

Mittwoch 17. August, 20.00 Uhr (pünktlich)
ExZess, Leipziger Straße 91, Frankfurt


Anknüpfend an den Aktionstag, des »Wem gehört die Stadt?«-Netzwerks laden wir im Rahmen der 6. Internationalen Konferenz »Kritische Geographie«, die vom 16. bis 20. August 2011 in Frankfurt stattfindet, zu einer Diskussionsveranstaltung zum »Recht auf Stadt« ein. Ein besonderes Augenmerk möchten wir auf entsprechende Netzwerke legen, die in immer mehr Städten entstehen. Welche Chancen stecken in dieser Vernetzung? Aber auch: Welche Schwierigkeiten und Probleme sind mit der oft sehr heterogenen Zusammensetzung verbunden?

Zu Beginn wird es kurze Inputs geben: Sybille Bauriedl lehrt am Institut für Geographie der Universität Hamburg und ist mit dem Arbeitsschwerpunkt StadtRaum (ASSR) beim Bundeskongress Internationalismus (BUKO) aktiv. Andrej Holm forscht an der Humboldt-Universität Berlin zu den Themen Stadterneuerung, Gentrifizierung und Wohnungspolitik im internationalen Vergleich. Anne Vogelpohl ist Mitarbeiterin am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt am Main und arbeitet dort im Forschungsprojekt »Die Neuordnung des Städtischen im neoliberalen Zeitalter« mit. 



Organisiert und moderiert wird die Veranstaltung von der Initiative »Faites votre jeu!« und der Krisengruppe. Beide sind im Frankfurter Netzwerk »Wem gehört die Stadt?« aktiv: www.wemgehoertdiestadt.net