Pressekonferenz zum ›Tag des offenen Denkmals‹ im ehemaligen Polizeigefängnis Klapperfeld am 4. September 2013 – »Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?«

Am 8. September 2013 beteiligt sich die Initiative »Faites votre jeu!« erstmals am ›Tag des offenen Denkmals‹, der dieses Jahr ­unter dem Motto »Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?« stattfindet. Bereits im Vorfeld informiert die ­Initiative gemeinsam mit dem städtischen Denkmalamt bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, 4. September 2013 um 14 Uhr im Klapperfeld über den ›Tag des offenen Denkmals‹ und stellt die Besonderheiten des ehemaligen Polizeigefängnisses vor.

Im ehemaligen Polizeigefängnis in der Klapperfeldstraße 5 wurden von 1886 bis 2003 Menschen inhaftiert. Zwischen 1933 und 1945 nutzte die Polizei und die Gestapo diesen Ort im Zuge der nationalsozialistischen Verfolgung. Ab den 1980er Jahren wurde das Klapperfeld neben der Ingewahrsamnahme auch als Abschiebeknast genutzt. Maja Koster, eine Vertreterin der Initiative: »Wir freuen uns am ›Tag des offenen Denkmals‹ teilnehmen zu können. Das Klapperfeld als selbstverwalteter, sozialer Raum ist zu einem wichtigen Zentrum in der Frankfurter Innenstadt geworden, in dem kontinuierlich emanzipatorische Politik und Kultur organisiert wird. Gleichzeitig informieren wir Interessierte seit unserem Einzug mit unserer Dauerausstellung, pädagogischen Angeboten, Gastausstellungen und verschiedensten Veranstaltungen über die 115jährige Repressions- und Gewaltgeschichte des Klapperfelds und darüber hinaus.«

Das Gebäude ist formell noch nicht als Denkmal in die Liste der Kulturdenkmäler eingetragen. VertreterInnen der Initiative ­sprechen über die Geschichte des Gebäudes und ihr Nutzungskonzept, Lorena Pethig, Konservatorin im städtischen Denkmalamt, stellt seine Besonderheiten vor.
Anschließend wird um 15.30 Uhr der 1941 erbaute Hochbunker in der Goldsteinstraße 302, Ecke Tränkweg besichtigt, der seit 2012 als Einzelkulturdenkmal unter Denkmalschutz steht. Andrea Hampel, Leiterin des Denkmalamtes stellt das Gebäude vor. Für die Pressekonferenz wird um Voranmeldung per E-Mail an ed.ne1746761164sseh-1746761164egelf1746761164plamk1746761164ned@k1746761164eB.K1746761164 gebeten.

Website der Initiative »Faites votre jeu!«: faitesvotrejeu.blogsport.de
Website zur Geschichte des ehemaligen Polizeigefängnisses Klapperfeld: www.klapperfeld.de
Pressekontakt: 0163 9401683 | faitesvotrejeu[ät]yahoo.com

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Fünf Jahre »Faites votre jeu!« – Jubiläums-Broschüre

Pünktlich zu unserem Sommerfest ist die Jubiläums-Broschüre anlässlich des fünften Geburtstags der Initiative »Faites votre jeu!« erschienen. Bei allen Gruppen, Institutionen und Einzelpersonen, die mit Anekdoten, Berichten und Erlebnissen aus fünf Jahren »Faites votre jeu!« dazu beigetragen haben, möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Die gedruckte Fassung gibt’s ab heute im Klapperfeld.

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Initiative »Faites votre jeu!« feiert fünften Geburtstag

Mittlerweile sind fünf Jahre vergangen, seit die Initiative »Faites votre jeu!« das ehemalige Jugendzentrum in Bockenheim besetzte und dort ein selbstverwaltetes Zentrum einrichteten. Allerdings hatte die Stadt Frankfurt andere Pläne für das Gebäude. Nach Räumungsdrohungen und Strafanzeigen kam es nach zähen Verhandlungen zum Angebot eines Ersatzobjekts: dem ehemaligen Polizeigefängnis Klapperfeld. Maja Koster, aktiv bei »Faites votre jeu!«, erinnert sich: »Während die Stadt ihr Angebot feierte und die regionale Presse bereits vermeldete ›Hausbesetzer müssen in den Knast‹, begannen innerhalb unserer Initiative nächtelange Diskussionen. Für uns stellte sich die Frage, ob man ein selbstverwaltetes Zentrum und unseren damit verbundenen Anspruch an eine emanzipatorische Politik und Kultur an einem Ort fortführen kann, der über 100 Jahre ein Ort der Repression war.«

Im Klapperfeld wurden von 1886 bis 2003 Menschen inhaftiert. Auch die Gestapo nutzte diesen Ort zwischen 1933 und 1945. Das Klapperfeld bedeutete für viele Menschen lange Zeit Unterdrückung, Folter und Mord. Koster ergänzt: »Ernst genommen wurden wir mit unseren Bedenken damals nur von Wenigen. Während unsere Zweifel in der Presse auf ein ›Hausbesetzern ist Gefängnis zu klein‹ herunter gespielt wurden, zeigten die Vertreter_innen der Stadt, kein Verständnis für derartige Bedenken. Letztendlich einigten wir uns auf den Umzug. Für uns jedoch war klar, dass wir unser Projekt nur fortsetzen können, wenn wir uns mit der Geschichte des Hauses auseinandersetzen.«

In den letzten vier Jahren ist das Klapperfeld zu einem wichtigen Zentrum geworden. Die Räume werden für kritische, politische, künstlerische und kulturelle Arbeit genutzt. Selbstverwaltet und unkommerziell organisiert wurde eine Dauerausstellung zur ­Geschichte des Ortes eingerichtet und es finden verschiedenste Veranstaltungen statt: von Zeitzeug_innengesprächen, Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen über Ausstellungen, Lesungen und Theateraufführungen bis hin zu Barabenden und Konzerten. Anlässlich des fünften Geburtstags und der mittlerweile vier Jahren im Klapperfeld resümierte Koster: »Als wir vor fünf Jahren das JUZ besetzten, hätte sich niemand von uns vorstellen können, wie sich unser Projekt entwickelt. Trotz aller Bedenken, sind wir mittlerweile gerne im Klapperfeld. Neben der Gestaltung eines selbstverwalteten, sozialen Raums wird auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte kontinuierlich fortgeführt.« ­

Die geschichtspolitische Auseinandersetzung der Initiative »Faites votre jeu!« geht weiter

Aktuell arbeitet die Initiative unter anderem an einer Online-Datenbank zu den zwischen 1933 und 1945 im Klapperfeld ­Inhaftierten. Jüngstes Ergebnis der Forschungsarbeit der Initiative ist der pünktlich zum Jubiläum erscheinende Bericht »Haft­bedingungen von Frauen im Klapperfeld während der NS-Zeit«. Hier werden ausgehend von Zeitzeuginnen-Berichten die Haftbedingungen im Klapperfeld beschrieben. Der Blick ist dabei auf frauenspezifische Aspekte während der Haft gerichtet. Ausgehend von den im NS vorherrschenden Geschlechterbildern werden Hauptgründe für die Inhaftierung von Frauen erläutert und deren Deportationswege vom Klapperfeld in andere Gefängnisse und Lager aufgezeigt.

Großes Sommerfest am Samstag, den 3. August 2013 ab 15 Uhr im Klapperfeld

Um das nunmehr fünfjährige Bestehen von »Faites votre jeu!« gebührend zu feiern, lädt die Initiative alle Freund_innen, Unterstützer_innen und Interessierte am Samstag, den 3. August ab 15 Uhr zu ihrem Sommerfest ein.

Im Hof wird es Kinderbespaßung und verschiedene Essenstände mit Gegrilltem von Vegan bis Fleisch, Salat, Waffeln, Kuchen und Getränken geben. Bei der Tombola können ebenso tolle wie außergewöhnliche Preise gewonnen werden. Gegen Nachmittag wird der Sänger der Band »I Refuse« mit seinem Soloprojekt »White Boy Problems« (whiteboyproblems.blogsport.de) im Hof des Klapperfelds loslegen.

Um 16, 18 und 20 Uhr können Interessierte an Führungen durch die Dauerausstellung und das Gebäude teilnehmen und sich über die Geschichte des Klapperfelds und die Arbeit von »Faites votre jeu!« informieren.

Später am Abend gegen 22 Uhr geht es mit der Band »Zustände« (zustaende.bandcamp.com) im Keller weiter. Frisch aus Mannheim mit ihrem Demo-Tape im Gepäck erobern sie die Bühne – rotzig, punkig mit fieser garage Kante. Danach legen »Hysterese« (youtu.be/E1I9VS8471w) mit ihrem düsteren, treibendem Punkset nach. Nachdem sie ihre erste Platte veröffentlich haben, haben sie ganz Europa bereist und beehren nun auch das Klapperfeld und feiern mit uns.

Neben der bereits erwähnten Forschungsarbeit erscheint außerdem eine Jubiläumsbroschüre, zu der verschiedene Gruppen, Institutionen und Einzelpersonen Anekdoten, Berichte und Erlebisse aus fünf Jahren »Faites votre jeu!« beigetragen haben.

Weitere Infos zum Sommerfest und der Initiative »Faites votre jeu!« finden Sie unter faitesvotrejeu.blogsport.de.


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Samstag, 3. August 2013, ab 15 Uhr: Sommerfest – 5 Jahre »Faites votre jeu!«

Konzert, Cocktails, Open Air, Unplugged, Bands, Sommer, Sonne, Grillen von vegan bis Fleisch, Kaffee und Kuchen, Tombola, Kinderbespaßung, kalte Getränke, Infotische, Rundgänge durch den Knast, Workshops…

Um das nunmehr fünfjährige Bestehen von »Faites votre jeu!« gebührend zu feiern, lädt die Initiative alle Freund_innen, Unterstützer_innen und Interessierte am Samstag, den 3. August ab 15 Uhr zu ihrem Sommerfest ein.

Im Hof wird es Kinderbespaßung und verschiedene Essenstände mit Gegrilltem von Vegan bis Fleisch, Salat, Waffeln, Kuchen und Getränken geben. Bei der Tombola können ebenso tolle wie außergewöhnliche Preise gewonnen werden. Gegen Nachmittag wird der Sänger der Band »I Refuse« mit seinem Soloprojekt »White Boy Problems« (whiteboyproblems.blogsport.de) im Hof des Klapperfelds loslegen.
Um 16, 18 und 20 Uhr können Interessierte an Führungen durch die Dauerausstellung und das Gebäude teilnehmen und sich über die Geschichte des Klapperfelds und die Arbeit von »Faites votre jeu!« informieren.

Später am Abend gegen 22 Uhr geht es mit der Band »Zustände« (zustaende.bandcamp.com) im Keller weiter. Frisch aus Mannheim mit ihrem Demo-Tape im Gepäck erobern sie die Bühne – rotzig, punkig mit fieser garage Kante. Danach legen »Hysterese« (youtu.be/E1I9VS8471w) mit ihrem düsteren, treibendem Punkset nach. Nachdem sie ihre erste Platte veröffentlich haben, haben sie ganz Europa bereist und beehren nun auch das Klapperfeld und feiern mit uns. Kurzfristig ist noch eine dritte Band für den Keller dazugekommen: »The Jim Tablowski Experience« (jimtablowski.bandcamp.com).

Darüber hinaus erscheint pünktlich zum Sommerfest eine Jubiläumsbroschüre, zu der verschiedene Gruppen, Institutionen und Einzelpersonen Anekdoten, Berichte und Erlebisse aus fünf Jahren »Faites votre jeu!« beigetragen haben.

Wir freuen uns auf euch!

22. bis 30. Juni 2013: Ausstellung: Fabian Rheindorf – Autonomie und Kontingenz, Acryl ab 2010

Mond am Meer, 2012, 120 x 120 cm

Vernissage am Samstag, den 22. Juni 2013 um 17 Uhr

Öffnungszeiten vom 22. bis 30. Juni 2013:
Samstag, 16 – 21 Uhr, Sonntag, 13 – 18 Uhr,
Dienstag, 17 – 19 Uhr, Donnerstag, 17 – 19 Uhr,
Samstag, 15 – 20 Uhr, Sonntag, 10 – 14 Uhr (Finissage)
Der Künstler ist meist anwesend

Werke

Rückzug, 2012, 80 x 100 cm

Figur, 2012, 75 x 160 cm

sitzender Akt, 2012, 75 x 100 cm

Verwundung, 2013, 75 x 160 cm

Tod in Flüchlingsunterkunft

Am 30. Mai starb der Geflüchtete Adams Bagna in einer sogenannten Gemeinschaftsunterkunft in Bernburg. Dies ist der zweite Todesfall in einer Flüchtlingsunterkunft in Sachen-Anhalt binnen eines Monats. Wir veröffentlichen hier deshalb eine Stellungnahme der Antirassistischen Vernetzung Sachsen-Anhalt vom 6. Juni.

Stellungnahme zum erneuten Tod eines Flüchtlings in Sachsen-Anhalt, in Trauer um Adams Bagna!

Der nigerische Flüchtling Adams Bagna stirbt am 30.5.2013. Die Todesursache ist bisher ungeklärt. Können schlechte Unterbringung und mangelnde Versorgung von chronischem Asthma als wesentliche Gründe herangezogen werden?
Nach dem bisher ungeklärten Tod von Cosmo Saizon in Bitterfeld machten Organisationen wie der Flüchtlingsrat und das Antirassistische Netzwerk erneut auf eine mangelnde Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen aufmerksam (1).
Die Vorwürfe einer unzureichenden medizinischen Versorgung wiesen politische Akteure genannt sei hier Bernhard Böddeker, Dezernent für Sicherheit, Ordnung und Kommunales und stellvertretender Landrat im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, als unbegründet zurück (2).

Nun erhärtet ein weiterer Todesfall eines Flüchtlings in Bernburg die massive Kritik der Organisationen an der gesundheitsgefährdenden Unterbringung sowie der mangelhaften Gesundheitsversorgung.

Adams Bagna, ein Flüchtling aus Nigeria, starb am 30.5.2013. Er lebte in der Gemeinschaftsunterkunft Bernburg und litt an chronischem Asthma. Er soll aufgrund akuter Atemnot aus dem Zimmer gegangen und auf dem Flur zusammengebrochen sein, so berichteten Mitbewohner. Ein Reanimationsversuch des Rettungsdienstes blieb erfolglos. Die genaue Todesursache wird noch ermittelt, heisst es.

Beide Todesfälle stehen jedoch im Zusammenhang verschiedener Benachteiligungen, denen Flüchtlinge in Deutschland ausgesetzt sind. Die beiden Gemeinschaftsunterkünfte Bernburg und Friedersdorf, in denen die Flüchtlinge jeweils leben mussten, standen bereits letzten Herbst in öffentlicher Kritik. Mitglieder des Sozial- und Gesundheitsausschusses hatten sich »entsetzt« über die Situation im Lager Friedersdorf gezeigt (3). Bernburg erregte durch die permanente Kakerlaken-Plage besonders negatives Aufsehen. Grünen-Politiker Sören Herbst war gegenüber Mdr-Info am 18.9.2012 »erschüttert«. Die desolaten Zustände in Friedersdorf und Bernburg zogen zahlreiche Flüchtlingsproteste nach sich.

In Bernburg richtete sich der Protest vor allem gegen den permanenten Schimmel in den Zimmern, sowie die eingesetzte Schädlingsbekämpfung, die stark gesundheitsschädlich ist. Viele Flüchtlinge klagten über Atembeschwerden. Den Aussagen wurde nicht geglaubt. Nun ist Adam Bagna, ein chronischer Asthmatiker, plötzlich umgefallen und gestorben. Dies wirft viele Fragen auf. Ein Zusammenhang mit der Schädlingsbekämpfung erscheint schlüssig (4).

In Friedersdorf blockierten Flüchtlinge bereits den Eingang der Gemeinschaftsunterkunft und demonstrieren seit einem halben Jahr fast durchgängig gegen die Zustände im Lager (5). Böddeker bezeichnete das Lager als eine »Standardunterkunft«, welche in Ordnung sei. Die aufgebrachten Reaktionen verschiedener Mitglieder des Sozial- und Gesundheitsausschusses (6) des Kreistages dürften ausreichen, um zu verdeutlichen, dass es sich bei den Behauptungen von Böddeker um Verleugnung von Tatsachen handelt. Wie eine überbelegte Barackensiedlung mitten im Wald, mit heruntergekommenen Möbeln, schlechten Sanitäranlagen und ohne die Beratung von ausgebildete Sozialpädagog_innen, dem Standard entsprechen kann, ist nicht verständlich.

Beide GUs befinden sich in desolatem Zustand. Diese Form der Unterbringung verursacht bei den Flüchtlingen gesundheitliche und psychische Probleme.
Doch nicht nur die Unterbringung sondern auch die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen stellt ein Problem dar. Daher widersprechen wir den Aussagen von Herrn Böddeker hiermit erneut vehement. Er behauptet, dass es eine Gleichbehandlung von Flüchtlingen gäbe.

Wie kann hier jedoch von einer Gleichbehandlung gesprochen werden, wenn die Ungleichbehandlung bereits im Aslybewerberleistungsgesetz (AsylLG) gesetzlich verankert ist. Im § 4 des AsylLG wird ausdrücklich benannt, dass nur eine Behandlung von akuten Erkrankungen und Schmerzen finanziert wird. Damit fallen alle chronischen Beschwerden aus der Standardbehandlung heraus. Eine Sondergenehmigung durch das Sozialamt ist dabei von Nöten.

Böddeker behauptet weiterhin, dass es bei der Beantragung beim Sozialamt „noch nie Probleme“ gegeben habe. Wie er zu dieser Behauptung kommt, ist für uns, die regelmäßig mit Flüchtlingen in Sachsen-Anhalt sprechen, kaum zu verstehen. Im Landkreis Wittenberg wurden Behandlungen von chronischen Rückenschmerzen in der Regel nicht übernommen. Fälle, in denen Zähne eher gezogen werden, als dass es eine Füllung finanziert wird, sind uns ebenso bekannt. Psychotherapie wird ebenfalls kaum genehmigt. Zusätzlich gab es schon zahlreiche Beschwerden, in denen ein männlicher Sachbearbeiter genaue Angabe von intimen Gründen für den Besuch eines Frauenarztes brauchte, um diesen zu genehmigen. Die Liste von Problemen ist lang.
Der Tod von Cosmo Saizon und der Tod von Adams Bagna erhärten die Kritik an der menschenunwürdigen Unterbringung und einer mangelhaften Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen in Deutschland. Es wird deutlich, dass es sich hier nicht um kleine Probleme handelt, sondern lebensgefährliche und tödliche Ausmaße annimmt.

Nach zwei Todesfällen in Gemeinschaftsunterkünften in Sachsen-Anhalt innerhalb weniger Wochen wäre es an der Zeit eine unabhängige Untersuchung der Lebens- und Todesumstände der beiden Flüchtlinge durchzuführen. Stattdessen weisen Verantwortliche jede Kritik von sich und machen weiter wie bisher.

Wir fordern die Abschaffung des Asylbewerberleistungsgesetzes und eine gesetzliche Gleichstellung von allen Flüchtlingen! Dezentrale und menschenwürdige Unterbringung aller Flüchtlinge in Deutschland!

Quelle: no lager halle

Clément von Nazis ermordet

Gedenkkundgebung am Freitag, den 07. Juni 2013 um 17 Uhr auf der Konstabler Wache (Ffm)

NI OUBLI! NI PARDON!
Kein Vergeben! Kein Vergessen!

Am Mittwoch den 05.06. wurde der 18-Jährige Antifaschist Clément Méric in Paris von Faschist_innen ermordet. Auf einer viel belebten Fußgängerzone lauerten die Nazis ihm auf, um ihn anschließend so zu traktieren, dass er wenige Stunden später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Klar ist: Solche Taten sind keine Ausrutscher von einzelnen, etwas übereifrigen Nazis. Vielmehr ist Mord seit jeher zugleich Mittel und Zweck des Faschismus. In Frankreich geschieht dies vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Klimas, welches geprägt ist von seit Monaten andauernden homophoben Mobilisierungen, bei denen auch gewalttätige Übergriffe an der Tagesordnung sind. So konnten sich die Faschist_innen durch diese Formierung der Reaktion gestärkt fühlen und neues Selbstbewusstsein schöpfen.

Wir werden unseren antifaschistischen Kampf solange fortsetzen, bis sowohl der Faschismus als auch seine Wurzeln endgültig überwunden sind – dies sind wir nicht zuletzt seinen Opfern schuldig!

Klar ist zudem auch: In unserem Kampf gegen den Faschismus können wir uns nicht auf den Staat verlassen. Wie jeder von den Bullen durchgeprügelte Naziaufmarsch und nicht zuletzt die rassistischen Mordserie des NSU gezeigt hat, unterstützt dieser indirekt – wenn nicht sogar direkt – solche Taten.

Der Mord an Clément reiht sich ein in eine lange Liste von Morden an AntifaschistInnen in ganz Europa. So erinnern wir heute auch an die Morde an Günter Sare, Stanislav Markelov, Anastasia Baburova,Timur Kacharava, Feodor Filatov, David Cesare (Dax), Renato Biagetti, Carlos Palomino, Jan Kucera, Thomas Schulz, Silvio Meier und vielen weiteren.

On est ensemble, on n’oubliera pas –
Wir stehen zusammen, niemand wird vergessen!

Ausstellungseröffnung und Auftaktveranstaltung zur Medieninstallation »Blackbox Abschiebung« am 11. Juni 2013 um 19 Uhr im ehemaligen Polizei- und Abschiebegefängnis Klapperfeld

Jedes Jahr werden etwa 10.000 Menschen aus der Bundesrepublik Deutschland abgeschoben. Wie ihr Leben weitergeht, nachdem sie mitten aus ihrem Alltag gerissen wurden, bleibt oft im Verborgenen. Aus der realen »Blackbox Abschiebung« finden ihre Geschichten nur selten in die BRD zurück. Eine Medieninstallation im ehemaligen Polizei- und Abschiebegefängnis in der Klapperfeldstraße 5 ermöglicht Einblicke in Lebensrealitäten, die meist im Dunkeln bleiben:

Neun Personen, die abgeschoben worden sind, berichten in selbst gedrehten Videointerviews und Digitalkamera-Aufnahmen von ihrer Abschiebung und dokumentieren als Reporter_innen ihr Leben nach der Abschiebung.

Die Aufnahmen wurden von den Abgeschobenen zurück nach Deutschland geschickt, wo der Filmemacher Ralf Jesse daraus das Programm für die Installation zusammenstellte. Nachdem »Blackbox Abschiebung« seit 2010 in zahlreichen Städten gezeigt wurde, ist die Medieninstallation vom 11. bis zum 30. Juni erstmals in Frankfurt am Main zu sehen. Während dieser Zeit wird auch der ehemalige Abschiebetrakt des Klapperfeld-Gefängnisses zugänglich sein, der noch bis vor 10 Jahren genutzt wurde.

Zur Eröffnung wird der Journalist, Radiomoderator und Autor Miltiadis Oulios (Köln/Düsseldorf) am Dienstag, den 11. Juni, um 19 Uhr sein Buch »Blackbox Abschiebung. Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären« vorstellen, das im Frühjahr 2013 im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Darin dokumentiert er die Medieninstallation und unternimmt den Versuch, eine Theorie der Abschiebung zu entwickeln. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Maja Koster von der Initiative »Faites votre jeu!«, die das Klapperfeld seit 2009 als selbstverwaltetes Zentrum nutzt, hofft auf Resonanz: »Durch die Medieninstallation und die Auftaktveranstaltung möchten wir dazu beitragen, dass eine breitere Öffentlichkeit für die Konsequenzen der Abschiebungspolitik geschaffen wird. Vergangene Ausstellungen im Klapperfeld rund um das Thema Migrationspolitik wie etwa die Ausstellung ›EUropäische Grenzen. Traces to and through Europe‹ Anfang des Jahres sind bereits auf großes Interesse gestoßen. Insbesondere die Zellen des noch bis 2003 genutzten Abschiebetrakts zeugen eindrücklich davon, unter welch miserabelsten Bedingungen Menschen mitten in Frankfurt auf ihre Abschiebung warten mussten. Doch was die Abschiebung für die Betroffenen hier bedeutete, ob und wie ihr Leben danach weiterging, konnte bislang nicht erforscht werden. Das Projekt ›Blackbox Abschiebung‹ eröffnet eine seltene Möglichkeit, um die Absurdität des Abschiebesystems und seine weitreichenden Folgen zu thematisieren – und zwar aus der Perspektive von Menschen, die selbst Erfahrungen damit machen mussten.«

Neben der Medieninstallation gibt es im Juni noch zahlreiche andere Veranstaltungen im Klapperfeld: eine Kunstaustellung (die ab dem 22. Juni parallel zur Medieninstallation geöffnet ist), vier Konzerte, einen Kinoabend, eine Sommerlounge, Seminare, Vorträge und Diskussionsveranstaltungen.

Weitere Informationen unter: blackbox.klapperfeld.de
Pressekontakt: 0163 9401683 | blackbox[ät]klapperfeld.de

Öffnungszeiten der Ausstellung
vom 11. bis zum 30. Juni 2013: jeden Dienstag & Donnerstag: 17 – 19 Uhr
Außerdem an folgenden Tagen:
Samstag, 22.6.: 16 – 21 Uhr | Sonntag, 23.6.: 13 – 18 Uhr | Samstag, 29.6.: 15 – 20 Uhr | Sonntag, 30.6.: 10 – 14 Uhr
– Eintritt frei, Spenden erwünscht! –

Anhang:
Flyer zur Ausstellung »Blackbox Abschiebung«

11. bis 30. Juni 2013: Ausstellung Blackbox Abschiebung im ehemaligen Abschiebeknast Klapperfeld

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Hausbesetzung im Gallus!

Heute wurde das ehemalige Sozialrathaus in der Schwalbacher Straße 45 im Gallus besetzt. Wir finden das super und die Besetzer_innen freuen sich bestimmt über Support! Weitere Infos gibt’s auf blauer.blogsport.de

Hier die erste Pressemitteilung der Besetzer_innen:

Selbstorganisiertes Stadteilzentrum „Blauer Block“ im Gallus eröffnet.

Am 24.5.2013 hat die Initiative communal west das ehemalige Sozialrathaus in der Schwalbacher Straße 45 geöffnet, welches seit Jahren leer stand. Dort soll jetzt der „Blaue Block“, ein selbstorganisiertes Stadteilzentrum, entstehen. „Wir wollen hier langfristig einen Raum eröffnen, in dem sich Menschen selbst organisieren können. Gerade in einem Viertel wie dem Gallus erscheint es uns notwendig, solche Räume zu etablieren. Von Seiten der Stadt wird das Gallus eher als ‚Problembezirk‘ wahrgenommen, worauf mit Sozialarbeit oder polizeilicher epression reagiert wird“, sagt Kevin Prinzig, Sprecher der Initiative communal west. Mit der Besetzung wollen die verschiedenen Aktiven der Initiative auch auf die rasanten Veränderungen, die das Gallus derzeit durchmacht, aufmerksam machen. Durch die Ausweitung des Europaviertels sind auch in den anderen Teilen des Gallusviertels neue Bauprojekte begonnen worden, die auf hochpreisige Eigentumswohnungen und Büroraum abzielen. Steigende Mieten und Verdrängung von bisher hier lebenden Menschen sind die Folgen. In der Stadt sind kaum Orte vorhanden, an denen kollektiv und selbstorganisiert gearbeitet, diskutiert und gefeiert werden kann.

Erst im April 2013 wurde das Institut für vergleichende Irrelevanz (IvI), ein besetztes Haus im Westend, gewaltsam geräumt. „An dieser Räumung hat sich gezeigt, dass die Stadt Frankfurt kein Interesse an selbstorganisierten Projekten hat“, sagt die Sprecherin der Initiative communal west Clara Winter . In den letzten Monaten haben verschiedene Zusammenschlüsse und Initiativen versucht, Häuser zu besetzen. Darauf wurde nicht politisch, sondern stets polizeilich reagiert. Dass es überhaupt möglich ist, so viele verschiedene Häuser zu besetzen, zeigt, wie viel Leerstand es in Frankfurt gibt. „Der Skandal besteht für uns darin, dass es vor dem Hintergrund des Mangels an bezahlbarem Raum, ungenutzte Häuser gibt, sie zu nutzen aber illegal ist“, so Winter weiter.

Das Gallus ist ein heterogener Stadtteil, gerade hier benötigt es den Raum zum Austausch zwischen den Bewohner_innen, den die Initiative communal west eröffnen will. Sie hofft, dass so eine gemeinsame und kritische Auseinandersetzung mit der Entwicklung des Stadtteils möglich wird. Die Initiative plant, das Haus für verschiedene Projekte zu nutzen: Neben Austellungen, Konzerten und einem Café sind ein Kulturprogramm für Jugendliche und eine Asyl- und Mieter_innen-Beratung im „Blauen Block“ angedacht. Auch eine Vernetzung und Zusammenarbeit mit bestehenden Projekten im Gallus, wie dem SIKs, der Kriegkstraße oder dem Galluszentrum wird angestrebt. Die Ausgestaltung des Programms ist offen für neue Ideen und Interessierte, die sich engagieren wollen.

Winter fordert: „Wir appellieren an die Stadt, sich nicht erneut hinter einer polizeilichen ‚Lösung‘ zu verstecken!“
Weitere Informationen, auch zum Programm, finden Sie unter: blauer.blogsport.de

Gastausstellung: Blackbox Abschiebung

Jedes Jahr werden etwa 10.000 Menschen aus der Bundesrepublik Deutschland abgeschoben. Wie ihr Leben weitergeht, nachdem sie mitten aus ihrem Alltag gerissen wurden, bleibt oft im Verborgenen. Aus der re­alen »Blackbox Abschiebung« finden ihre Geschichten nur selten in die BRD zurück.

Die Medieninstallation »Blackbox Abschiebung«

In einem Wohnzimmer aus Gebrauchtmöbeln steht ein Fernsehgerät. Das Programm, das auf dem Fernseher in Endlosschleife läuft, ermöglicht Ein­blicke in Lebensrealitäten, die meist im Dunkeln bleiben. Neun Personen, die abgeschoben worden sind, erzählen ihre Geschichte in Videointerviews und Digitalkamera-Aufnahmen. Sie dokumentieren so ihre Abschiebung und die Ankunft im Zielstaat und berichten als Reporter*innen über ihr Le­ben nach der Abschiebung.
Die Speicherkarten der Kameras wurden von den Personen, die abgeschoben wurden, zurück nach Deutschland geschickt, wo der Filmemacher Ralf Jesse die Aufnahmen zu dem Programm für die Installation zusammenstellte.
Die Medieninstallation wird am 11. Juni mit einer Buchvorstellung eröffnet. Während der Öffnungszeiten wird auch der ehemalige Abschiebetrakt des Gefängnisses zugänglich sein, der noch bis vor 10 Jahren genutzt wurde und im Originalzustand erhalten ist. Zudem kann die Dauerausstellung zur Geschichte des Klapperfelds besucht werden.

Eröffnungsveranstaltung am 11. Juni um 19 Uhr:
Buchvorstellung & Diskussion mit Miltiadis Oulios

Der Journalist, Radiomoderator und Autor Miltiadis Oulios (Köln/Düsseldorf) stellt sein Buch »Blackbox Abschiebung. Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären« vor, das im Frühjahr 2013 im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Darin dokumentiert er die Medieninstallation und unternimmt den Versuch, eine Theorie der Abschiebung zu entwickeln. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Nach der Veranstaltung wird die Medieninstallation zugänglich sein.

Öffnungszeiten

vom 11. bis zum 30. Juni 2013:
jeden Dienstag & Donnerstag: 17 – 19 Uhr
Außerdem an den folgenden Tagen:
Samstag, 22. Juni: 16 – 21 Uhr
Sonntag, 23. Juni: 13 – 18 Uhr
Samstag, 29. Juni: 15 – 20 Uhr
Sonntag, 30. Juni: 10 – 14 Uhr
Eintritt frei, Spenden erwünscht!

Während der Öffnungszeiten wird auch der ehemalige Abschiebetrakt des Gefängnisses zugänglich sein, der noch bis vor 10 Jahren genutzt wurde und im Originalzustand erhalten ist. Zudem kann die Dauerausstellung zur Geschichte des Klapperfelds besucht werden.

Gruppen oder Schulklassen, die die Ausstellungen außerhalb der regulären Öffnungszeiten besuchen möchten, können gerne einen Termin vereinbaren. Ruft einfach an (0163 9401683) oder schreibt uns eine E-Mail: info[ät]klapperfeld.de

Weitere Infos zur Ausstellung »Blackbox Abschiebung« auf blackbox.klapperfeld.de

Hans Schwert ist gestorben

Am Dienstag, den 21. Mai 2013 ist Hans Schwert im Alter von 105 Jahren leider gestorben.

Auch wenn alles was man sagen und schreiben könnte dem nicht gerecht werden kann, möchten wir auf diesem Wege unsere Trauer zum Ausdruck bringen. Unsere Anteilnahme gilt seiner Tochter, seinen Angehörigen und seinen Freund_innen.

Als Antifaschist, Gewerkschafter und Kommunist kämpfte Hans gegen die Nazis. Nach dem Machtantritt der NSDAP im Jahre 1933 setzte er seinen Widerstand im Untergrund fort. Im August 1936 wurde er verhaftet und saß bis zur Befreiung durch die Alliierten in verschiedenen Gefängnissen, davon ein Jahr im Klapperfeld.

Auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs führte er sein politisches Engagement fort. Als Zeitzeuge berichtete er über seine Erfahrungen als Gewerkschafter und Kommunist in den 20er und 30er Jahren und von der Verfolgung durch die Nationialsozialist_innen.

Auch als Antifaschist war er bis zuletzt aktiv. Im Alter von 99 Jahren hielt er am 7. Juli 2007 auf dem Römerberg eine Rede, um gegen einen an diesem Tag stattfindenden Aufmarsch von Neonazis im Stadtgebiet zu demonstrieren. 2009 nahm er am 8. Mai an einer Gedenkfeier vor dem Nieder Friedhof anlässlich des Jahrestags der Befreiung vom Faschismus teil. Noch am 2. Mai diesen Jahres erinnerte er in einer Rede im Frankfurter Gewerkschaftshaus an dessen Stürmung durch die Nazis vor 80 Jahren.

Wir sind unglaublich froh, dass wir die Chance hatten Hans Schwert kennenzulernen und er mit uns, aber auch mit unzähligen anderen Menschen seine Erfahrungen und Erlebnisse geteilt hat. Es ist von unschätzbarem Wert, was Hans – nicht nur als Zeitzeuge – geleistet hat. Mit seiner Offenheit, seiner Arbeit und seinem andauernden Kampf gegen den Faschismus und Rassismus hat er einen unvergleichlichen Beitrag geleistet.

Immer wieder haben Menschen die unsere Ausstellung besucht und das im Februar 2009 entstandene Interview mit Hans gesehen haben uns geschildert, wie sehr sie beeindruckt waren, von seinem Widerstand gegen die Nazis und der Kraft die er sich trotz seiner Teils schrecklichen Erfahrungen und Erlebnisse bewahrt hat. In einer E-Mail von einem Menschen, der uns dafür danken wollte, dass er bei uns die Möglichkeit hatte, das Interview mit Hans zu sehen schrieb dieser: »Menschen wie Hans Schwert muss man ehren«. Dem ist nichts hinzuzufügen!

Die Trauerfeier für Hans Schwert findet am Mittwoch, den 29. Mai 2013 um 13 Uhr am Hauptfriedhof statt.

AZ Köln wieder akut von Räumung bedroht!

Das am 16. April 2010 besetzte Autonome Zentrum im Köln (AZ) ist wieder aktut von Räumung bedroht. Die Sparkasse KölnBonn hat auf Verlangen der Stadt Köln den Nutzungsvertrag mit dem AZ zum 30. Juni 2013 gekündigt.

Wir erklären uns solidarisch mit unseren Freund_innen aus Köln und rufen euch dazu auf an der Aktionswoche von 28. Juni bis zum 7. August zu beteiligen. Kein Tag ohne autonomes Zentrum!

Sty tuned…

Hier der Aufruf der Kölner Genoss_innen:

YES, LET`S SQUAT AGAIN

Gefangen in Verträgen, Verordnungen und Vorschriften – machen wir uns frei davon.

Wenn der Mietvertrag für ein autonomes Zentrum gekündigt wird, kommen wir* unserer Selbstbestimmung ein Stück näher. Der Aufstand wird greifbar, wir* spüren diese kommende Wärme, als ob erstarrte Hände kribbelnd wieder zum Leben erwachen. Wir beschweren uns nicht mehr, dass in der uns aufgezwungenen Gesamtscheisse kein Raum für Strukturen gelassen wird, die den bestehenden Verhältnissen etwas entgegensetzen wollen. Wir erkennen, dass unsere Politik, Kunst und Kultur erkämpft werden muss, da sie den Interessen der herrschenden Klasse sowieso messerscharf entgegensteht…

Das AZ Köln war in den vergangenen Jahren Kristallisationspunkt unserer Debatten und Kämpfe – so soll es weitergehen. Die Ideale, die in diesem Haus spürbar waren und sind, für die in diesem Haus gestritten und gefeiert, diskutiert und gearbeitet wurde, sind von keinem starren Gebäude abhängig. Ein Gebäude ist nur ein kleiner Raum in einer Welt voller Gewalt und Unterdrückung – aber wir wollen nicht nur dieses Gebäude, sondern eine andere Welt.

Die Verteidigung eines geliebten Projekts kann symbolisch hierfür sein, oder auch der Anfang einer neuen Welle von Besetzungen und Versuchen einen aufständischen Alltag herbeizuführen.

Der Angriff auf das AZ in Köln findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern ist Ausdruck für die alltäglichen Bedrohungen, unter denen selbstverwaltete, libertäre und emanzipatorische Projekte nicht erst seit heute leiden. Diesem Angriff wollen wir nicht in reiner Abwehrposition entgegenstehen, sondern immer wieder Risse in der Idee der konsumierten und diktierten Stadt erzeugen. Bereits vorhandene Risse mit Leben füllen – Distel im Beton!

GATHER&RESIST WEEKS OF SOLIDARITY

Barricades + Networks + Fire + Safer Spaces
Discussion + Resistance + Perspectives + DIY
28. Juni – 7. August 2013
Autonomes Zentrum Köln | gatherandresist.tk
(im Aufbau)

Weitere Infos zum AZ in Köln: az-koeln.org