Bildungsdezernentin Jutta Ebeling verlangt die Räumung des selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrums in der Varrentrappstraße 38 zum 15. Januar 2009

Über ihre Anwält_innen erhielt die Initiative »Faites votre jeu!« am 29. Dezember 2008 ein Schreiben der grünen Bildungsdezernentin Jutta Ebeling (siehe Anhang). Darin fordert sie die Initiative auf, das selbstverwaltete Kunst- und Kulturzentrum in der Varrentrappstraße 38 bis zum 15. Januar 2009 zu verlassen.

Entgegen ihrer Darstellung wurde seitens der Initiative nie die Zusage gemacht, das Haus bedingungslos zu räumen. Es wurde über Ersatzobjekte verhandelt, allerdings stellten die beiden von der Stadt ins Gespräch gebrachten Gebäude, anders als von Jutta Ebeling behauptet, kein ernsthaftes Angebot dar. Wie bereits in der letzten Pressemitteilung dargestellt, sind in dem Wohnhaus in der Lorscher Straße aufgrund der räumlichen Situation und der dezentralen Lage weder Ausstellungen noch sonstige öffentliche Veranstaltungen möglich. Bei dem Haus in der Paradiesgasse, das zumindest räumlich geeignet gewesen wäre, stellte sich heraus, dass es sich gar nicht im Besitz der Stadt Frankfurt befindet und die Eigentümer_innen bereits andere Nutzungspläne hatten.

Nora Wildner, Sprecherin der Initiative »Faites votre jeu!« dazu: »Der Vorwurf Jutta Ebelings, von der Initiative wären keine Vorschläge für Ersatzobjekte gemacht worden, läuft ins Leere. Wie sollen wir mit weitaus geringeren Möglichkeiten ein anderes Gebäude finden, wenn dies selbst der Stadt nicht möglich ist? Anscheinend weiß man ja nicht mal dort, welche Gebäude sich überhaupt im Besitz der Stadt befinden.«

Matthias Schneider, Sprecher der Initiative »Faites votre jeu!« verdeutlichte, warum man mittlerweile nicht mehr bereit ist, das Haus in der Varrentrappstraße 38 zu verlassen: »Durch herausragendes Engagement und vielfältige Nutzung hat sich das selbstverwaltete Kunst- und Kulturzentrum inzwischen in Bockenheim etabliert. Die Bedeutung für den Stadtteil wird durch die breite Unterstützung und die vielfältigen Solidaritätsbekundungen deutlich. Außerdem haben wir im letzten halben Jahr das Haus, das unter Verwaltung des Bildungsdezernats über sieben Jahre hin dem Verfall preisgegeben war, mit hunderten Arbeitsstunden und privaten Mitteln instand gesetzt.«

Ferner legte Jutta Ebeling in ihrem Brief das seit jahren bestehende Raumproblem der Schule für Bekleidung und Mode dar.

Hierzu Nora Wildner:»Natürlich wissen wir inzwischen vom Raummangel der Schule und erkennen die Problematik, die durch die jahrelange Tatenlosigkeit des Bildungsdezernats entstanden ist. Erst durch unsere Besetzung ist dieses Problem nun auch in einer breiteren Öffentlichkeit thematisiert worden. Uns jetzt aber zum Urheber des Problems zu machen, verkehrt die Tatsachen. Unser Anliegen gegen das der Schule auszuspielen, wird der Situation nicht gerecht. Es dürfte einfacher sein, eine Alternative für die Administration der Schule zu finden, als für unsere Initiative. Das bestehende und vielseitig genutze Kunst- und Kulturzentrum zu einem Verwaltungsgebäude der Schule zu machen, ist jedenfalls keine sinnvolle Lösung.«

Die Initiative geht mit einem weit über Januar hinausgehenden Programm (siehe Anhang) optimistisch und selbstbewusst ins neue Jahr. Hier sei auf die Ausstellung »The Real Estate Show« der Free Class FFM mit Studierenden der HfBK Städelschule und HfG Offenbach hingewiesen. Diese wird durch Städelschule Portikus e.V. gefördert und am 9. Januar um 19 Uhr eröffnet. Zudem beginnt am 15. Januar die Veranstaltungsreihe »Faites votre éducation! – Bildung ist mehr als im Lehrplan steht«. In diesem Rahmen wird es unter anderem am 27. Januar anlässlich des Befreiungstages von Auschwitz eine Veranstaltung mit Prof. Dr. Micha Brumlik und Dr. habil. Benjamin Ortmeyer geben.

Abschließend machte Matthias Schneider klar: »Unser Programm zeigt deutlich, dass wir das selbstverwaltete Kunst- und Kulturzentrum in der Varrentrappstraße am 15. Januar nicht verlassen werden. Die Frage ist, ob sich Jutta Ebeling, die sich gerne ihrer 68er Vergangenheit rühmt, gegen die breite Solidarität und öffentliche Unterstützung wenden will und im Zweifelsfall eine gewaltsame polizeiliche Räumung anordnet. Für die Folgen hätte sie die Verantwortung zu tragen.«

Anhang:


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Offener Brief an Walter Bromba, Ortsvorsteher des Ortsbeirates 2 (Bockenheim, Kuhwald, Westend) // Ortsbeiratssitzung am 12. Januar 2009 – Vorstellung der Initiative »Faites votre jeu!«

Sehr geehrter Herr Bromba,

nachdem Malte Lütjens, der Schulleiter der Schule für Bekleidung und Mode, bei der letzten Ortsbeiratssitzung am 1. Dezember von Ihnen dazu eingeladen worden war, über die Raumsituation an seiner Schule zu berichten, würden wir – die Initiative »Faites votre jeu!« – gerne die Ortsbeiratssitzung am 12. Januar 2009 dazu nutzen, um auch unser Projekt vorzustellen.

Mittlerweile wird das selbstverwaltete Kunst- und Kulturzentrum, das wir seit dem 2. August betreiben, von über einem Dutzend Wissenschaftler_innen der Goethe-Universität und der HfBK Städelschule unterstützt. Exemplarisch nennen wir hier Prof. Dr. Michael Brumlik (Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Goethe-Universität), Judith Hopf (Professorin für freie Kunst an der HfBK Städelschule) und Michael Krebber (Professor und amtierender Rektor der HfBK Städelschule). Außerdem solidarisierten sich mittlerweile knapp 50 Gruppen und Initiativen mit unserem Projekt. Beispielhaft nennen wir hier die Bezirksdelegiertenversammlung Frankfurt der GEW, die Initiative Zukunft Bockenheim und die Studierendenvertretungen der FH Frankfurt, der Uni Frankfurt, der HfBK Städelschule und der HfG Offenbach.

Diese breite Unterstützung belegt, genau wie die umfangreiche Berichterstattung in den regionalen Medien, dass ein starkes öffentliches Interesse an unserer Initiative und an der Nutzung des Hauses in der Varrentrappstraße 38 als selbstverwaltetes Kunst- und Kulturzentrum besteht. Deshalb sollten Sie uns die Möglichkeit geben, auf der nächsten Ortsbeiratssitzung unsere Initiative vorzustellen und über unserer bisherige Nutzung und die weiteren Pläne zu berichten.

Außerdem halten wir es im Rahmen eines fairen Austauschs für angemessen, auch unsere Position darzulegen zu können, nachdem Herr Lütjens es auf der letzten Sitzung so darstellte, als sei unsere Initiative der Urheber seines Raummangels.

Wir gehen davon aus, dass es Ihnen möglich ist, unsere Initiative – ähnlich unbürokratisch wie beim letzten Mal Herrn Lütjens – auf die Tagesordnung der nächsten Ortsbeiratssitzung am 12. Januar 2009 zu setzen.

In Erwartung einer positiven Antwort und mit freundlichen Grüßen,
Matthias Schneider für die Initiative »Faites votre jeu!«

Anhang:

Kopie zur Kenntnis an (via E-Mail):

  • Mitglieder des Ortsbeirat 2
  • Regionale Medien

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Heizung repariert!

Als vorweihnachtliches Geschenk, ist am 23. Dezember die Heizung repariert worden und es geht gut geheizt und sicher nicht nur der Kälte trotzend ins neue Jahr!

Leserbrief an die Frankfurter Rundschau

Da wir den Artikel in der Frankfurter Rundschau (FR) vom 19.12.2008 zur Pressekonferenz vom Vortag für fehlerhaft und äußert missverständlich halten, haben wir der FR einen Leserbrief geschickt, um unsere Position nochmals darzulegen. Wir erwarten die Veröffentlichung und hoffen für die Zukunft auf eine differenzierte, klare und sauber recherchierte Berichterstattung über die Initiative »Faites votre jeu!« und das selbstverwaltete Kunst- und Kulturzentrum in der Varrentrappstraße 38:

Wir wollen bleiben

Die Meldung der Frankfurter Rundschau: »Hausbesetzer wollen bleiben« vom 19.12.08, veranlasst mich zu diesem Leserbrief.

In dem kurzen Artikel heißt es: »Wie Nora Wildner von der Initiative gestern auf einer Pressekonferenz außerdem ergänzte, werde die Initiative vorerst auch nicht weiter mit der Stadt über Ersatzobjekte verhandeln.«

Das haben so weder ich noch andere Sprecher_innen der Initiative »Faites votre jeu!« gesagt. Es ist mir unklar, wie diese Meldung zustande kommt, da keine Vertreter_innen der FR auf der Pressekonferenz anwesend waren. Diese kurze Meldung geht in keiner Weise auf unsere Argumente ein und ist deshalb äußerst missverständlich. Es klingt so, als würden wir uns einseitig und unbegründet der Kommunikation mit der Stadt verweigern.

Fakt ist jedoch, die immer noch bestehenden Strafanzeige und die damit einhergehende Kriminalisierung Verhandlungen von Beginn an erschwerten. Außerdem stellten die von der Stadt angebotenen so genannten Ersatzobjekte keinen adäquaten Ersatz dar. Dazu wurde auf der Pressekonferenz erklärt, dass in dem Wohnhaus in der Lorscher Straße aufgrund der räumlichen Situation und der dezentralen Lage weder Ausstellungen noch sonstige öffentliche Veranstaltungen möglich sind. Bei dem Haus in der Paradiesgasse, das durchaus geeignet gewesen wäre, stellte sich heraus, dass es sich gar nicht im Besitz der Stadt Frankfurt befindet und die Besitzer_innen andere Nutzungspläne für das Haus haben.

In den Monaten, in denen die Initiative im Haus ist, wurden zudem hunderte Arbeitsstunden und private Mittel investiert, um das Gebäude instand zu setzen. Inzwischen hat sich das selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrum in der Varrentrappstraße 38 dank des vielfältigen Engagements und der breiten Solidarität im Stadtteil etabliert. Deshalb wird die Initiative das Gebäude, das die Stadt über sieben Jahre hin dem Verfall preisgegeben hat, am 15. Januar nicht verlassen.

Nora Wildner, Sprecherin der Initiative »Faites votre jeu!«

Hier gehts zum Artikel.

»Faites votre media!«

Teil der Initiative „Faites votre jeu!“ ist mittlerweile auch die AG »Faites votre media!«, ein kritisches, emanzipatives Medienprojekt. Neben der Einrichtung des Medienraums, im dritten Stock des selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrums in der Varrentrappstraße 38, der zur Video-, Bild, und Ton-Bearbeitung genutzt werden kann, begleitet die Gruppe Veranstaltungen und Demonstrationen für alternative Berichterstattung. Außedem wurde eine erste Dokumentation über die Initiative „Faites votre jeu!“ produziert, die erstmals auf der öffentlichen Pressekonferenz der Initiative am 18.12.2008 vorgeführt wurde:

Audiomitschnitt der öffentlichen Pressekonferenz vom 18.12.2008

Am 18.12.2008, fand im ehemaligen JUZ Bockenheim in der Varrentrappstr. 38 in Frankfurt am Main eine Pressekonferenz zur aktuellen Situation der Nutzung des Hauses statt. Anwesend waren Matthias Schneider und Nora Wildner als Sprecher_innen der Initiative »Faites votre jeu!«. Aus der Perspektive junger Frankfurter Künster_innen stellte Jeronimo Voss, Student der HfBK Städelschule klar, welche Bedeutung das Projekt für Kunstschaffende in dieser Stadt bereits hat. Katharina Rhein vom Fachschaftsrat des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität betonte die vielfältigen Möglichkeiten selbstbestimmter außerschulischer und außeruniversitärer Bildung, die durch die Initiative »Faites votre jeu!« Raum haben.

Im Publikum Joss Diegel, StuPa-Vorsitzender und studentisches Senatsmitglied der Hochschule für Gestaltung Offenbach und Anette Mönich, Vertreterin der Initiative Zukunft Bockenheim. Außerdem der Schulleiter der angrenzenden Schule für Bekleidung und Mode Malte Lütjens, der in dem selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrum und der Varrentrappstraße 38 lieber ein Verwaltungsgebäude für seine Schule sähe, als einen Ort, an dem junge Menschen selbstverwaltet kulturell, künstlerisch und politisch aktiv sind. Sein Diskussionsverhalten ist dabei anders, als man es von einem Pädagogen erwalten sollte und steht mit Sicherheit in krassem Widerspruch zu dem was er von seinen Schüler_innen erwartet.

Presseerklärung zur Pressekonferenz vom 18.12.2008


Teil 1:

Einleitung, Nora Wildner, Sprecherin der Initiative »Faites votre jeu!«

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Teil 2:

Jeronimo Voss, Student der HfBK Städelschule Frankfurt

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Teil 3:

Katharina Rhein, Fachschaftsrat des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität

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Teil 4:

Matthias Schneider, Sprecher der Initiative „Faites votre jeu!“ zum Umgang mit Stadt und Schule

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Fragen zur Pressekonferenz


Teil 5:

Anette Mönich erklärt sich im Namen der Initiative Zukunft Bockenheim solidarisch mit dem selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrum und seinen Nutzer_innen und fordert ein Ersatzobjekt für die angrenzende Schule

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Teil 6:

Malte Lütjens, Schulleiter der Schule für Bekleidung und Mode ist der Meinung, die Situation frankfurter Kunst- und Kulturschaffender wäre nicht so problematisch – Wiederworte von Jeronimo Voss und Joss Diegel

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Teil 7:

Malte Lütjens, Schulleiter der Schule für Bekleidung und Mode behauptet, nie ein Hausverbot für das Schulgelände erteilt zu haben und gibt sich vordergründig gesprächsbereit, Antwort von Matthias Schneider

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Städtische Duldung des Projekts »Faites votre jeu!« läuft aus – die Initiative erklärt: »Wir bleiben drin!«

Heute, am 18.12.2008, fand im ehemaligen Juz Bockenheim in der Varrentrappstr. 38 in Frankfurt am Main eine Pressekonferenz zur aktuellen Situation der Nutzung des Hauses statt. Anwesend waren Matthias Schneider und Nora Wildner als Sprecher_innen der Initiative. Aus der Perspektive junger Frankfurter Künster_innen stellte Jeronimo Voss, Student der HfBK Städelschule klar, welche Bedeutung das Projekt für Kunstschaffende in dieser Stadt bereits hat. Katharina Rhein vom Fachschaftsrat des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität betonte die Wichtigkeit der emanzipativen Politik des Projekts auch für Studierende.

Jeronimo Voss stellte dar, dass es in einer teuren Stadt wie Frankfurt für Künster_innen immer schwieriger wird, bezahlbare Produktions- und Ausstellungsräume zu finden. Zur Haltung der Stadt sagte er:
»Wenn die Stadt Frankfurt wirklich den Anspruch hat, Kunst- und Kulturmetropole zu sein, sollte sie die Eigeninitiative von Projekten wie ‚Faites votre jeu!‘ mit Respekt begrüßen – und nicht etwa mit einer Strafanzeige oder gar mit einer drohenden Räumung durch Schlagstockeinsatz.«

Anschließend begrüßte Katharina Rhein die vielfältigen Möglichkeiten selbstbestimmter außerschulischer und außeruniversitärer Bildung, die durch die Initiative »Faites votre jeu!« Raum haben:
»Dass jetzt die Initiative zum Urheber des Raumproblems der benachbarten Schule für Mode und Bekleidung gemacht wird, ist mir vollkommen unverständlich. Dies stellt sich mir eher als ein Problem jahrelanger städtischer Misswirtschaft dar. Statt selbstbestimmte Bildungsmöglichkeiten im ehemaligen Juz Bockenheim durch Strafanzeige und Räumung zu bedrohen, sollte das Bildungsdezernat und die grüne Bürgermeisterin Jutta Ebeling besser durchaus vorhandene Ersatzräume für die Schule in unmittelbarer Nähe finden.«

Im weiteren Verlauf nahmen die Vertreter_innen der Initiative »Faites votre jeu!« zur aktuellen Situation des Projekts und zum weiteren Vorgehen Stellung. Während die Verantwortlichen der Stadt in der Öffentlichkeit einerseits versuchen, den Eindruck zu vermitteln, ernsthaft an einer Lösung für die Initiative zu arbeiten, besteht weiterhin der untragbare Zustand einer Bedrohung durch die Strafanzeige.
Zu den beiden angebotenen Ersatzobjekten wurde erklärt, dass in dem Wohnhaus in der Lorscher Straße aufgrund der räumlichen Situation und der dezentralen Lage weder Ausstellungen noch sonstige öffentliche Veranstaltungen möglich sind. Bei dem Haus in der Paradiesgasse, das durchaus geeignet gewesen wäre, stellte sich heraus, dass es sich gar nicht im Besitz der Stadt Frankfurt befindet und die Besitzer_innen andere Nutzungspläne für das Haus haben. Zum weiteren Vorgehen der Initiative sagte Mattias Schneider:
»Hunderte Arbeitsstunden und private Mittel wurden investiert, um das Gebäude instand zu setzen; das Projekt hat sich dank des vielfältigen Engagements im Stadtteil etabliert. Die Initiative wird das Gebäude, das die Stadt über sieben Jahre hin dem Verfall preisgegeben hat, am 15. Januar nicht verlassen.«

Nora Wildner betonte abschließend:
»Die breite Unterstützung und die vielfältigen Solidaritätsbekundungen von Gewerkschaften über Wissenschaftler_innen bis hin zu politischen und studentischen Gruppen macht die Notwendigkeit des Projekts deutlich und bestärkt uns darin, das selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrum in der Varrentrappstraße 38 nicht aufzugeben.«


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Vorläufiges Januarprogramm: pdf download
Quartalsbericht – 146 Tage im ehemaligen JUZ Bockenheim: pdf download
Solidaritätserklärungen (Stand 18.12.08): pdf download

Ausstellung: diese Acht, diese.

eine ausstellung von:

helene deutsch
felix heine
ivan kirpichev
nora krings
fabian kuntzsch
anton steenbock
anna trzpis
ruben von engelstein

vernissage: 17.12.2008 19:00 uhr

Sitzung des Ortsbeirat 2 // Anträge zur Initiative »Faites vorte jeu!« // Pressekonferenz und Tag der offenen Tür am 18. Dezember 2008

Am 1. Dezember tagte in der Ignatius-Gemeide im Westend der Ortsbeirat 2, zuständig für die Stadtteile Bockenheim, Kuhwald-Siedlung und Westend. Mit auf der Tagesordnung standen zwei Anträge der Partei die Linken, die Initiative »Faites votre jeu!« und das seit dem 2. August durch die Initiative wiedereröffnete JUZ Bockenheim betreffend. Knapp 20 Personen waren erschienen, um Ihr Interesse an einer langfristigen Nutzung für die Initiative zu bekunden und dem Antrag zur längst überfälligen Rücknahme der Strafanzeige gegen die Nutzer_innen des Hauses in der Varrentrappstraße 38 Nachdruck zu verleihen. Ein zweiter Antrag der Linken im Ortsbeirat forderte vom Magistrat, Geldmittel für die Initiative aus dem Etat der Stadt bereitzustellen.

Allerdings räumte der grüne Ortsvorsteher Bromba, entgegen der veröffentlichten Tagesordnung, zuerst dem Schuleiter der anliegenden Schule für Mode und Bekleidung, Herr Lütjens, die Möglichkeit ein, sich zu seinen Nutzungsplänen für das Gebäude zu äußern. »Schon zu Beginn der Sitzung zeigte sich, das es einem Großteil der anwesenden, kommunalen Parteivertreter und besonders dem Grünen Ortsvorsteher Bromba wohl kaum darum ging, die bald ein halbes Jahr andauernde Kriminalisierung zu beenden.«, so Martina Kappel eine empörte Besucherin der Sitzung. »Bei zwei positiven Anträge für die Initiative und unter Missachtung der zuvor veröffentlichten Tagesordnung zuerst dem Schulleiter der anliegenden Schule die Möglichkeit zu geben, über seine Nutzungspläne für das Haus zu referieren und sich dabei immer wieder diffamierend und beleidigen gegenüber den jetzigen Nutzer_innen zu äußern ist eine Farce und zeigt, welcher Umgang mit engagierten, jungen Menschen gepflegt wird, die selbstverwaltet kulturell und politisch aktiv sind.«, setzte sie nach. »Entgegen der oft herbeizietierten Politikverdrossenheit junger Menschen, zeigt sich doch gerade im ehemaligen JUZ Bockenheim, das auch jenseits parteipolitischer Gremien und Institutionen ein Interresse an politischer und kreativer Entfaltungsmöglichkeit besteht. Hier wird klar, das sich diese Verdrossenheit offensichtlich auf Parteien und deren stets angeführten Sachzwanglogik bezieht«, sagte sie abschließend.

»Immer wieder warf er der Initiative fehlende Kommunikationsbereitschaft vor, wollte aber immer dann, wenn entgegenkommen signalisierte wurde, wie bei dem Angebot, Gespräche mit seinen Schüler_innen zu führen, nichts mehr von einem Dialog hören. Außerdem fehlten ihm Antworten, warum das Gebäude, an dem angeblich schon seit 2003 ein Nutzungsinteresse bestand, vor seinen Augen – und unter Verwaltung seines Hausmeisters – immer weiter verfiel«, ergänzte Miriam Kellert, die Sprecherin der Initiative »Faites fotre jeu!«.

Nach den Ausführungen Lütjes wurde der Antrag zur Rücknahme der Strafanzeige, wie zu erwartend, von allen Fraktionen außer der Linken abgelehnt. Der zweite Antrag an den Magistrat, Gelder für die Initiative zur Verfügung zu stellen, wurde umgewandelt und getragen von FDP, Grünen, Linken und SPD angenommen. Demnach fordert der Ortsbeirat vom Magistrat, ein geeignetes Ersatzobjekt für die Initiative bereitzustellen und Geldmittel zur Anfangsfinanzierung der neuen Räume zu bewilligen. Im Gegenzug erwartet der Ortsbeirat, daß die Initiative das Haus in der Varrentrappstraße 38 verlässt.

Dazu Michael Walter, Sprecher der Initiative: »Wir begrüßen, daß anscheinend zumindest die Notwendigkeit von Räumen für die Initiative anerkannt worden ist. Allerdings stellt sich bei uns die berechtigte Frage, ob es sich bei dieser Entscheidung – bei gleichzeitigem Festhalten an dem untragbare Zustand der andauernden Kriminalisierung – um mehr als nur um ein Lippenbekenntnis handelt.« Ergänzend sagte er: »Daß die vielen Menschen, die das Haus in der Varrentrappstraße 38 saniert und renoviert haben und in vielfältiger Weise nutzen – ein Haus wohlgemerkt, welches die Stadt über sieben Jahre hinweg unter den Augen der Schulleitung hat Verfallen lassen – die Räume nicht einfach in der Hoffnung vielleicht irgendwann, irgendwo ein Ersatzobjekt zu bekommen, verlassen werden, liegt wohl auf der Hand.« Für den 18. Dezember kündigte er abschließend an: »Nachdem wir, im Gegensatz zu Herrn Lütjens, im Ortsbeiat nicht die Möglichkeit bekommen haben, die Beweggründe für unser Projekt darzulegen, laden wir alle Interssierten dazu ein, sich selbst ein Bild von der Initiative, der bisherherigen Nutzung und den weiteren Plänen für die Varrentrappstraße 38 zu machen.«

Weitere Infos zur Initiative »Faites votre jeu!« und dem ehemaligen JUZ Bockenheim erhalten Sie auf der Website (www.faitesvotrejeu.tk), per E-Mail (ed.oo1746714315hay@u1746714315ejert1746714315ovset1746714315iaf1746714315) und über das Infotelefon (0160 95656439). Am 18. Dezember um 12 Uhr findet eine Pressekonferenz in der Varrentrappstraße 38 statt. Im Anschluss findet ein Tag der offenen Tür statt. Weitere Infos folgen.


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16.11.2008 – 18 Uhr: Ausstellungseröffnung »Nils Rose – Halt durch!«

In der Ausstellung »Halt durch« wird der gewählte Wirklichkeitsausschnitt mit Kamera und Computer zur Theaterbühne der Gedanken umfunktioniert. Die scheinbar zufällig entstandenen, grob gerasterten Aufahmen offenbaren nicht sofort Ihren Inhalt, vielmehr sollen sie zum weiterdenken, zum schaffen eines »eigenen Bildes« anregen.

Durch ergänzende Siebdrucke, Zeichnungen und Computergrafiken wird ein doppelter Boden der Wahrnehmung, der Raum für Realität und Phantasie lassen soll geschaffen.

Flyer: pdf download

Präsentiert von den Fragwürdigen Typen (fragezeichen.tv)

Solidaritätsausstellung im Oktober

Im Oktober soll im ehemaligen JuZ Bockenheim eine Solidaritätsausstellung verschiedener Künstler_innen stattfinden, um die Initiative »Faites votre jeu!« und ihr Anliegen nach einer langfristigen Nutzung des Hauses in der Varrentrappstraße 38 zu unterstützen. Alle Künstler_innen sind herzlich eingeladen sich daran zu beteiligen.

Den Brief an die Künstler_innen kann man hier als pdf herunterladen.

Spontandemonstration für JUZ Bockenheim / Stand der Verhandlungen

Am gestrigen Abend kam es in Bockenheim zu einer Spontandemonstration von 80 bis 100 jungen Menschen, um die Unterstützung für das von der Initiative »Faites votre jeu!« wieder in Stand gesetzte JUZ Bockenheim auszudrücken. Die Initiative »Faites votre jeu!« bedankt sich für die ausgesprochene Solidarität und sieht sich in ihrem Anliegen bestärkt. »Man sieht, das wieder in Stand gesetzte JUZ Bockenheim ist ein wichtiger Ort, als unkommerzieller Freiraum für junge Menschen«, so Sprecher Michael Walters.

Zur aktuellen Situation des JUZ sagte Sprecherin Miriam Kellert: »Wir beraten im Moment, wie wir das Ziel einer langfristigen Nutzung am besten umsetzen können. Wir diskutieren den seitens der Stadt vorgelegten Vertragsvorschlag, in dem aber bei den Verhandlungen bereits zugesagte Punkte nicht auftauchen und der daher so nicht akzeptabel ist.« So sei in den Verträgen z.B. keine Rede von einer langfristigen Perspektive für das Projekt, so Kellert weiter. Michael Walter, Sprecher der Initiative, zum weiteren Vorgehen der Initiative: »Wir erarbeiten derzeit eigene Vorschläge und werden damit in der nächsten Zeit an die Stadt herantreten. Gleichzeitig gehen die Arbeiten am Haus natürlich weiter, um die mit der Stadt abgesprochene Verkehrsicherheitsmaßnahmen umzusetzen.«

Die Initiative freut sich weiter, auch diesen Monat ein interessantes Kunst-, Kultur- und Politikprogramm zu bieten.
Aktuelle Infos zu Programm, Ausstellungen und Terminen sind unter www.faitesvotrejeu.tk zu finden.


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